Asra Dar Dilan

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charentry
Asra Dar Dilan.jpg
Asra Dar Dilan
Geburtsdatum5. Mart 640
Geschlechtweiblich
Größeknapp 1,60 m
Haarfarbesehr dunkel mit rötlichem Schimmer je nach Lichteinfall
Augenfarbedunkelbraun
Staturzierlich und nahezu knabenhaft
RasseMensch
VolkVerborgene
KlasseSuchende
WohnortBlume des Südens
SonstigesHaare zu zahlreichen, schmalen Zöpfen geflochten, verziert mit Bändern und schlichten Holzperlen; am Körper Tätowierungen, die den Wind symbolisieren sollen, tragend

Statusaktiv

charentry


Äußerlichkeiten

Das Markanteste an Asra sind, wenn man den Anblick von Verborgenen gewöhnt ist, ihre Haare. Sie wirken sehr dunkel - offenbar ein tiefes Dunkelbraun mit einem Tick ins Schwarze rein, doch sobald Licht auf diese fällt, sieht man in den Haaren einen dunkelroten Glanz. Doch auch ihre Frisur mag für manche ungewöhnlich sein - unzählige, schmale, lange Zöpfe, teils mit Holzperlen und Bändern verziert, fallen über ihre Schultern hinab und ab und an auch ins Gesicht.
Ihr Gesicht selber wird vor allem von ihren sehr dunklen Augen geprägt, die zwar dunkelbraun sind, aber besonders bei diffusen Lichtverhältnissen schon nahezu schwarz wirken. Ihre Lippen wiederum sind voll und weich, denn offenbar scheint sie diese selbst auf Reisen zu pflegen, wie auch den Rest des Körpers, denn ihre Haut fühlt sich ebenso weich an und trägt keine Muttermale oder Narben.
Zierlich und eher klein ist sie wie so viele andere südländische Frauen und auch die dunkle Haut ist recht typisch für ihr Volk. Doch hinzu kommt, dass ihre Statur ein wenig mehr ins Knabenhafte gerät. Hüften und Brust sind nicht allzu stark ausgeprägt und würde sie weite Kleidung tragen und ihr Gesicht stark verhüllen, könnte sie unter Umständen auch als junger Mann durchgehen.
An ihrem Körper trägt sie zudem Tätowierungen, die auf ihre Geburtselement - den Wind - hindeuten.
Ihre Kleidung ist meist eher robust und verhältnismäßig einfach, doch trotz ihrer wenig fraulichen Statur, trägt sie gerne Röcke und knappe, enganliegende Oberteile, die die (kaum vorhandene) Brust betonen.

Geschichten

Herkunft und Schicksal I

Mein Name ist Asra Dar Dilan. Ich bin ...

Und hier endet es. Aber kann man wirklich von einem Ende sprechen? Ich weiß es selber nicht. Noch nicht, doch ich hoffe, es bald herausfinden zu können.

Herkunft und Schicksal II

Es gibt Menschen, die Schutz in festen Bauten und hinter hohen Mauern suchen. Ein meist gleichbleibender Ablauf im Alltagsleben, ein festes Dach über dem Kopf, vielleicht sogar, wenn sie am Rande einer Oase leben, etwas Ackerbau. Aber es gibt auch welche, die das Reisen vorziehen. Nomaden oder eben Kinder des Windes. Als ein solches wurde ich vor 22 Jahren geboren und passenderweise genau im Zeichen des Windes. Meine Mutter war eine einfache Sammlerin, die sich nach essbaren Wurzeln, Beeren und Früchten umsah, während mein Vater als Jäger für das Fleisch unseres kleinen Stammes sorgte. Mein Onkel führte ihn an, bestimmte, wohin wir reisten und wer welche Aufgabe übernahm. Meine Großmutter wiederum war die Schamanin des Stammes und sorgte mit ihrer Weisheit für Heilung und Ratschlag. Vor allem war sie bewandert im Deuten der Zukunft. Sie las sie in den Sternen, in Tierknochen, in dem Flug der Vögel, in dem Tanz der Flammen und dem Rauch des Feuers oder auch einfach in ihren Träumen. Die Zukunft eines jeden Stammesangehörigen hatte sie mal mehr, mal weniger diffus oder klar erkennen können - nur meine nicht.

Traditionell war sie eine der ersten, die das Kind, welches neu geboren war, sah, für das Wohlwollen der Ahnen zu sorgen und die Geister um und in unserem Stamm milde zu stimmen versuchte, das Kind sogar mit manchen Vorkehrungen vor dem Besuch eines bösartig gestimmten Geistes zu schützen versuchte. In Folge dessen bemühte sie sich die Zukunft eines jeden Neugeborenen zu lesen, was ihr bei mir das erste Mal in ihrem Leben schlichtweg nicht gelang. Nicht ein einziges Bild, nicht mal ein Gefühl oder ein Geräusch, was von meiner Zukunft künden könnte, nahm sie wahr. Damals vermutete sie sogar, dass ich bald schon sterben würde, was im Säuglingsalter keine Seltenheit bei uns Nomaden ist. Doch ich lebte und nichts Schlimmes geschah weiter. Kein böser Geist suchte mich heim, stattdessen wuchs ich vollkommen normal auf. Immer und immer wieder versuchte Großmutter etwas zu erkennen, doch sie sollte auch in Zukunft keinerlei Erfolg bei mir haben, was sie schlichtweg verwirrte.

Das Deuten der Zukunft eines Kindes hat mehrere Vorteile - man war unter Umständen nicht nur gewarnt und konnte versuchen, auf den Fluss des Schicksals Einfluss zu nehmen - die Eltern konnten ihr Kind schon früh auf das vorbereiten, wofür es geboren war. Neben den von mir erwähnten Verwandten und meinen Geschwistern, gehörten auch noch weitere Personen unserem Stamm an und darunter fand man auch Kämpfer, wie Zahid, welcher mich noch heute begleitet. Jeder fand so schon früh seinen Platz. Allein ich wusste nicht so recht, wohin ich gehören sollte.

Doch statt mich meinem scheinbar zukunftslosen Schicksal zu ergeben, versuchte ich mich im Laufe der Jahre in verschiedenen Handwerksarbeiten. Ich lernte zu spinnen und zu weben und zu nähen, doch merkte ich, dass es mir die Geduld dafür letztlich fehlte. Ich begann zu schnitzen und fertigte kleine Holzfiguren an, doch ein wirkliches Talent hatte ich dafür auch nicht, so dass ich es bleiben ließ. Ich versuchte im Zubereiten von Speisen, was mir zwar halbwegs gelang, doch dann begann ich mich für das Jagen zu interessieren, um bald darauf davon abzulassen, da ich es doch reizvoller fand, mich um die Ziegen, die uns begleiteten, zu kümmern und sie zu hüten, doch empfand ich das ebenso bald als ermüdend. So ging es in einem fort und die Jahre zogen ins Land, während unser Stamm durch die Wüste und die Gebirgsränder zog, an Oasen Halt machte, Wasser auffüllte, Früchte sammelte, in größeren Gewässern auch fischte.

In der Zwischenzeit hatte meine ältere Schwester begonnen, bei unserer Großmutter zu lernen. Sie sollte später die Schamanin unseres Stammes werden - so hatte es Großmutter in ihren Träumen gesehen. Sagte sie jedenfalls. Damals, ich war nun gut 14 Jahre alt und kürzlich zur Frau erblüht, was bei uns stets gefeiert wurde, fragte ich, als ich das Fischen satt hatte und etwas Neues lernen wollte, ob ich dem Unterricht ebenso beiwohnen durfte. Lange hatte mich Großmutter mit ihren dunklen, fast schwarzen Augen betrachtet. Ein Blick, bei dem man immer das Gefühl hatte, sie würde einem tief in die Seele blicken. Ich hatte es mir angewöhnt, ruhig zu bleiben bei diesem Blick. Dieses Mal starrte ich sogar zurück, als wäre es ein kleiner Wettbewerb für mich gewesen. Dann, nach einer kleinen Weile, lächelte sie nur mild und erlaubte es mir. Aber ich hätte mich zu benehmen. Als kleinen Derwisch hatte sie mich schon manches Mal bezeichnet, da ich selten ruhig an meinem Platz bleiben konnte (der Grund, warum mir das Fischen natürlich nicht lag). Auch sollte ich endlich einmal länger bei einer Sache bleiben, schärfte sie mir etwas strenger ein.

In den kommenden Jahren wohnte ich vielen Ritualen und Gesprächen bei. Zwar ergriff ich nie selber die Initiative und schwieg die meiste Zeit, aber dafür lauschte ich umso aufmerksamer. Ich wurde Zeuge, wie meine Schwester all die alten Rituale erlernte. Ich war an ihrer Seite, als sie eine Nacht lang eine Totenwache bei einem toten Krieger hielt und ihn für den kommenden Tag vorbereitete, ehe am nächsten Tag der gesamte Stamm sich versammelte und sie und Großmutter das Ritual zu seinem Übergang ins Totenreich einleiteten. Ich war Zeuge, als meine Schwester das erste Mal einen ekstatischen Tanz tanzte, um eins zu werden mit der Welt der Geister. Ich beobachtete sie und Großmutter, wie sie ein Zelt, welches von einem Shaitan heimgesucht worden war, von diesem säuberten und anschließend mit Räucherwerk reinigten. Nur bei Ritualen, die einzig für meine Schwester bestimmt waren, durfte ich nicht dabei sein. Worum es dabei ging erzählte mir aber Großmutter dennoch. So suchte meine Schwester einst einen Geist, der sie begleiten würde. Üblich war es, diesem Geist ein Heim anzubieten. Manche nutzen dafür Flaschen, andere Amulette, andere kleine Laternen. Manchmal übte ich sogar heimlich die Tänze, die meine Schwester getanzt hatte. So hatte ich ihr einmal heimlich eine Tiermaske entwendet, die einen Löwenkopf darstellen sollte und ich begann in einer Nische - wir lagerten gerade am Rande eines Gebirges - um ein kleines Feuer zu tanzen, ging sogar auf alle Viere hinab und fauchte und "brüllte" wie ein Löwe. Ich glaubte sogar zu spüren, wie ich stärker wurde ... bis ich ein Lachen hörte. Zahid Nur Jabalah, ein Krieger unseres Stammes und ein paar Jahre älter als ich, hatte mich offenbar gefunden, denn immerhin war es auch seine Aufgabe, auf die Mitglieder des Stammes zu achten und unzweifelhaft amüsierte ihn mein Auftreten. Vollkommen verdattert hielt ich inne, rappelte mich sogar rasch und wie ertappt wieder auf zwei Beine auf. Beschämt eilte ich davon, ohne ein Wort zu ihm zu sagen. Einen Moment folgte mir noch das Lachen, bis ich mich schweigend in das Zelt meiner Familie verkroch und die Decke über meinen Kopf gezogen hatte. Manches Mal zog er mich noch damit auf, aber verraten hatte er es wohl niemanden - wofür ich dankbar bin.

So hätte also das Leben weiterziehen können. Ich als unstetes Windkind eine Tätigkeit nach der anderen ausprobierend, derweil ich weiterhin meiner Großmutter und Schwester lauschte. Mal glaubte ich sogar, ich könnte meine Zukunft in einer Familie finden, als ich mich in einen Stammesangehörigen verliebte, aber mehr als Küsse und gemeinsames Sitzen am Feuer und sich ab und an ein schüchternes Lächeln zuwerfen, gab es nicht und so begrub ich auch die Idee. Als ich noch nicht ganz 20 Jahre alt, starb Großmutter und meine Schwester nahm ihren Platz nun als vollwertige Geisterbeschwörerin ein. Der Unterricht endete also und ich konnte ihr bestenfalls zur Hand gehen, wenn sie mit verschiedenen Utensilien wie Rauchgefäßen, Flaschen, Masken und Instrumenten hantierte.

Doch dann, vor wenigen Wochen erst, passiert etwas, was unser aller Leben drastisch verändern sollte ...

Herkunft und Schicksal III

Meine Schwester hatte scheinbar nicht die Gabe, in die Zukunft blicken zu können. Einzig an Deutungsversuche wagte sie sich, indem sie die Muster, die die geworfene Knochen bildeten, zu deuten versuchte. Doch mehr als eine reine Interpretation war es nicht und auch die "sehenden Träume", wie es Großmutter immer nannte, blieben aus. So sahen wir zu spät das Unglück, was in Form eines gewaltigen Sandsturmes auf uns zuraste. All die Jahre zuvor hatten wir uns in der Hinsicht immer auf Großmutter verlassen können, doch nun waren wir entsprechend verwundbar und schwere Wunden waren es auch, die der gewaltige Sandsturm in unserem Stamm hinterließ. Viele starben, viele wurden schwer verletzt und ebenso gingen viele verloren in dem brausenden, schmerzhaften Inferno aus Wind und Sand. Mit unseren Tieren und alles, was wir besaßen, verhielt es sich genauso. Schwer war die Reise zum nahen Gebirge, als der Sturm sich gelegt hatte und erst hier hatten wir endlich Gelegenheit die geschlagenen Wunden zu betrachten und zu versorgen.

Meine Schwester war fort. Mein Vater tot, Mutter wiederum lebte. Unser Stammesführer war hingegen schwer verletzt und nur wenige hatten das Unglück überlebt, unter ihnen auch Zahid. Keiner von ihnen war vertraut mit den korrekten Totenriten. Sie wussten bloß grob, was getan werden musste und so lag es an mir, die Toten für ihre Reise ins Totenreich vorzubereiten und eine Nacht lang Wache zu halten, obgleich ich selber verletzt und vor allem entsetzlich müde war. Durstig war ich, denn wir hatten nur noch wenig Wasser und diejenigen, die noch in der Lage waren, sich auf eine Wanderung zu machen, hatten sich auf den Weg tiefer ins Gebirge gemacht, um nach Wasser und vielleicht auch Früchten oder Wild zu suchen. Auch der Hunger plagte mich, aber ich hielt stand und so starrte ich in der Nacht von meinem Platz, etwas abseits des restlichen Stammes und seines Lagerfeuers, in den Sternenhimmel, still trauernd und der Toten gedenkend, wie es Brauch war, doch meine eigentliche Aufgabe war auch das Wache halten, um zu verhindern, dass übermütige oder sogar bösartige Geister Besitz von den Körpern der Toten ergreifen könnten. Ein kleines Feuer war es nur, was in meiner Nähe loderte und eingehüllt war ich in eine der wenigen Ziegenhaardecken, die wir noch besaßen. Mein Magen knurrte wieder und ich rieb mir zum wiederholten Male die müden, brennenden Augen, als ich ein leises Rufen vernahm.

Ich drehte den Kopf, sah umher in der felsigen Umgebung, die lange, tiefe Schatten im Mondlicht warf. Meinen Namen glaubte ich zu hören und schaudernd richtete ich mich auf. Wacker bleiben, sagte ich mir, kein Geist darf diese Nacht den Toten zu nahe kommen. Näher kam die Stimme, eine warme Brise, was ungewöhnlich in der Nacht ist, streifte mich und fast glaubte ich zu spüren, dass eine Hand sanft über mein Haupt strich. "Asra, meine kleine Asra. Nie hätte ich gedacht, dass du es wirst." Ich blinzelte verblüfft, sah mich erneut um, sah jedoch niemanden. Doch die Stimme, da war ich mir sicher, war die meiner Großmutter. Ich rief sie, doch sanft lachte sie. "Du machst es schon richtig, Asra. Denn das ist dein Weg und ich sehe nun, warum er vor mir verschleiert war." "Warum?" "Ich muss wieder gehen, mein Kind. Irgendwann sehen wir uns wieder." "Großmutter!" rief flehend ich in die Nacht hinaus und spürte, wie die Kälte wieder zunahm. Doch da war nichts als Schweigen und das leise Säuseln des kühlen Nachtwindes, der mich frösteln ließ. Aufgewühlt setzte ich mich wieder ans Feuer und hatte das unangenehme Gefühl, etwas würde mich beobachten. Nicht, dass es für mein Volk so ungewöhnlich wäre, ist doch alles beseelt, aber in dem Moment hatte ich das Gefühl, sämtliche nichtmateriellen Augen wären auf mich gerichtet und ich hätte mich zu beweisen.

Die Nacht verging ohne weitere Vorkommnisse und am nächsten Tag wurden die Körper der Toten gemäß unserer Stammesriten erst verbrannt, ehe ihre Asche im Wind verteilt wurde. Ich war nervös bei dieser Zeremonie, die ich zu leiten hatte. Ich war es nun, die im Fokus der Aufmerksamkeit all der restlichen Stammesmitglieder stand. Manches Mal wankte meine Stimme, wenn ich die althergebrachten Worte sprach, doch am Ende war es geschafft und ich hoffte bloß im Stillen, die anderen waren zufrieden.

Die nächsten Wochen verblieben wir am Rande des Gebirges, denn die Verwundeten wurden weiter gepflegt und man besprach das weitere Vorgehen. Es dauerte, bis eine Lösung für unseren Stamm gefunden wurde. Eine Lösung, die das Ende des Stammes bedeutete und entsprechend schwer fiel es meinem Onkel, dieses zu verkünden. Der Stamm war nun zu klein und zu schwach, um weiter bestehen zu können und so sollten wir uns alle aufmachen und uns entweder einen anderen Stamm suchen oder uns in den Oasen niederlassen. Die Kinder des Windes waren damit Geschichte.

Der Abschied fiel mir schwer und ich wusste beim besten Willen nicht, wohin ich gehen sollte. Ich entschied mich daher einem Stammesmitglied zu folgen, indem ich mich einfach im Kreis drehte, die Augen kurz schloß und als ich die Augen öffnete, schlicht den nächstbesten Fußspuren folgte - es waren die von Zahid.

Herkunft und Schicksal IV

Teils tut er mir leid, dass er mit meiner Anwesenheit nun geschlagen ist, zumal er ein gewissenhafter Beschützer ist. Doch vielleicht kann ich mit seinem Schutz tatsächlich zu etwas heranreifen und etwas werden? Vielleicht eine Geisterbeschwörerin? Das klingt so fern und gar nicht nach mir. Ich weiß, dass ich manchmal etwas anstrengend bin und so gar nicht meiner verstorbenen Schwester oder meine Großmutter gleiche.

Es wird sich zeigen, ob es mein Weg ist. Allein - es macht mir etwas Angst, denn das Dasein eines Geisterbeschwörers ist ungleich gefährlicher als der eines Ziegenhirten oder Fischers.