Delara bint Era
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Die Sonne scheint unerbittlich, Wind treibt feinste Sandkörner durch die Luft. Weit und breit nichts denn Sand und Hitze. Inmitten dieser unwirklichen Welt befindet sich ein einzelnes Kind, ein Mädchen. Bei näherer Betrachtung erkennt man das Haar-Blutgemisch in ihrem Gesicht. Es ist bereits getrocknet, ihre sonst eher dunkle Hautfarbe wirkt blass, sie schwach. Ihr entgegen bewegt sich eine Reiterstaffel, die Reiter dieser sind gänzlich in dunklen Stoff gehüllt.
Das nächste was sie sieht sind Zeltwände von innen.
Lange schon war sie nun im Juwel, als Kommandantin war sie angesehen, ihre Aufgaben erfüllte sie wie immer pflichtbewusst, doch mit der Zeit änderte sich etwas. Sie lebte nun schon länger bei Issam auf dem Anwesen, vieles war gewohnt geworden dort. Mit der Zeit gewann sie sogar an Interesse, Interesse an Issam. Meister der Münze, Siegelhüter, Schmied der Säbeltänzer und auch war er mit Ereon bekannt. Schnell setzte sich der Gedanke fest, dass ein Mann wie er gut an ihrer Seite aussehen würde. Er ist vertrauenswürdig, wer würde dann schon an ihr zweifeln? Aber wie? Er kam ihr nicht vor wie die anderen Männer. Um das Risiko zu mindern, abgewiesen zu werden, wurde Amin hinzu gezogen. Natürlich erfuhr er nur das Nötigste und er willigte ein. Sie bekam eine Räuchermischung, die eine außergewöhnliche Wirkung hat. Da sie wusste dass Issam eine Wasserpfeife besitzt, war somit der erste Schritt getan. Nun ging es daran zu ihm in einen privateren Bereich zu kommen, was erstaunlich leicht gelang. Auch war es nicht schwer ihn zu überzeugen die Mischung mit ihr zu "genießen". Eine kleine Geste, nur die Berührung seiner Hand mit ihrer. Ihre Haut an seinem Arm und trotz der verworrenen Gedanken war ihm klar, was sie wollte. Anders als sie befürchtete war er aber nicht abgeneigt, sogar bekam sie zu erfahren, dass sie sich das ganze Drumherum hätte sparen können. Somit begann es. Sie hatte ihn. Sie zog bereits nach kurzer Zeit zu ihm hoch. Richtete sich ein. Beschaffte Dinge. Schlief in einem Bett, in einem Raum. Die ersten Nächte schlich sie sich immer raus. Doch sie verbrachte viel Zeit in dem Zimmer. Saß einfach nur da und irgendwann war es in Ordnung. Ohne es zu merken war Issam plötzlich ein Teil von ihr. Es kamen Gefühle in ihr auf, Gefühle für ihn...
Als hätte sie eine Seele erhalten, ein Herz, ein Leben. Sie fing wieder von vorn an, doch nicht wie sonst, nicht mit Gleichgültigkeit. Sie begann die Wärme zu spüren. Nicht die Hitze der Wüste, die Wärme seiner Nähe.
