Mein Problem ist etwas, dass ich meine grundsätzlich kritischen Ansichten dazu nicht unbedingt kompatibel sind mit der aktuellen Shardsituation (Spielerzahl und -aktivität, aber das ist ja nicht nur bei uns so).
1) Ich fände allgemein eine sinnvolle Einschränkung gut. Also dass die zweite Klasse max. bis Stufe 2 gelernt werden kann beispielsweise. Dazu müsste man natürlich die Handwerkertalente Klassen zuteilen (Analog Krieger/Veteran/Waffenmeister ohne Zwischenprüfungen?). Die Skill-Problematik sehe ich nicht so kritisch (anders: recht blauäugig), da die Talente es ja trotzdem einschränken und beide Punktzahlen parallel steigen.
Dann könnten Handwerker über eine Kämpfer-Zweitklasse auch an Jagden/Quests leichter teilnehmen oder man kann einen anderen Handwerker unterstützen.
Also ein Zweitklassen-Alchemist könnte beispielsweise den Erstklassen-Alchemisten unterstützen, die Basischemikalien herzustellen (Gelegenheit für gemeinsames Rollenspiel), aber er kann die schwierigen Rezepte nicht selbst umsetzen (Alleinstellungsmerkmal der Erst-Klasse).
Mit Bauer und Zweitklassenbauer-Bognern entsprechend, wobei hier ja schon einiges so geht ohne Talente. (Hab' da Erfahrung im Wassertragen

)
Durch die Komplexität des Herstellungssystems wären einige Meisterhandwerker sicher froh, wenn sie auf diese Weise Hilfe bekämen - und das würde über die bessere Verfügbarkeit auch den Kunden helfen. Ich denke hier an etwa an Spinnen/Weben, Kräuter zerstampfen und Pflanzen und Tiere hegen. Ähnliches könnte man natürlich auch über den Ausbau des Kumpel-Systems für solche Vorgänge erreichen teilweise.
2) Wie geht die Zunft damit um?
Die Zweiklasse eröffnet die Möglichkeit, die Produkte zu verkaufen über Zunfthändler, klar. Bleibt sie aber für das Zunftlimit im wesentlichen unbeachtet? Sonst könnte extrem gedacht ein Waffenmeister auch Handwerksmeister werden, nur um sein Zunftlimit zu vervierfachen. Wir haben keine Tradition so langwieriger RP-Ausbildung, dass das grundsätzlich nicht attraktiv wäre für Geldhorter. Vielleicht gibt es bis dahin ja auch eine Möglichkeit, das Geld auszugeben.
Die Ausbildung in der Zunft wäre ohnehin auch mal zu diskutieren bei Zeiten. 3) Was ich mal in den Raum werfen möchte ist, ob man die gleiche Handwerkerklasse ein zweites Mal wählen kann, um damit in einen Zweig eines anderen Volkes zu kommen.
Man gibt dafür dann ja die Möglichkeiten auf, eine komplette andere Klasse mit all ihrem Möglichkeiten zu spielen und würde nach meiner Vorstellen zumindest teilweise Talente kaufen müssen auf dem Weg dorthin, die man eigentlich schon hat.
Beispiel: Ein komplett ausgebauter Bauer aus dem Kaiserreich könnte sich die Klasse Bauer(Unerschrockene) wählen und dann, nachdem er "Gärung und Fermentierung" noch einmal gekauft hat (zu den bis dahin beachtlichen TP-Kosten) auch Met herstellen. Umgekehrt wäre der Weinbau zu erreichen, nur dass er da natürlich auch passende Ackerflächen bräuchte, so er die Trauben nicht aufkaufen kann...
Natürlich verwischt so etwas ein wenig die Grenzen zwischen den Völkern, aber wenn ein Volk mangels entsprechender Handwerker an seine speziellen Items nicht herankommt, ist es vermutlich auch nicht besser (Beispiel: Turbane für Südländer, wobei man da auch einfach das Item freigeben könnte , z.B. über ein entsprechendes, spätes Talent). ""Realistisch"" wäre es auch.
4) Ich kenne mich nicht so gut mit dem Kampfsystem aus und lasse da gern anderen die Entscheidung. Aber die Kombi Krieger-Schütze könnte ja auch bedeuten, dass kleinere Jagdgruppen flexibler werden. Also wenn der andere ein Schütze ist, tankt der Char und wenn ein Krieger da ist und der Gegner das erfordert, setzt er seine Schützenfähigkeiten ein. Ich denke bei den Sonderklassen wird das dann noch interessanter gerade beim Kampf. Allerdings werden dann schwere Rüstungen weniger attraktiv, weil man die Waffe schnell wechseln kann, nicht aber die Rüstung. Und die Tragkraft setzt auch eine Grenze.
Ich gehe eigentlich eh davon aus, dass die meisten Kämpferspieler eine Handwerkszweitklasse wählen würden, um eine Spieloption ausserhalb von Höhlen zu haben für den Char.
5) Nur... die Südländer haben ja eigentlich eine soziale Hierarchie (falls sich daran noch jemand erinnert). Als Krieger könnte man also höchstens noch Bauer dazunehmen (abgesehen von Sonderklassen), ohne seinen Status zu beschädigen. Wäre jetzt für den Süden kein Problem, da er vor Bauern nicht überquillt, aber wenn man schon einen Bauern in einem anderen Volk spielt, steht man ohne rp-gerechte Spielalternative da, darf aber auch nicht von den Südfrüchten profitieren (Cross-gaming).
Nicht schlimm, aber vielleicht trotzdem bedenkenswert.
6) Vielleicht ist Cross-gaming problematischer sogar als die mögliche Eigenversorgung in diesem Zusammenhang, allein schon weil es nicht so offenkundig ist und OG mehr Unmut erzeugt, wenn die Aktionen korrigiert werden.
Eigenversorgung vergrössert den Absatz nicht, was derzeit das Hauptproblem der Handwerker sein dürfte, und ist ja ein gutes Stück weit jetzt schon möglich ("Grundversorgung" ist ja ein dehnbarer Begriff ohnehin).
Ist jetzt ein bisschen länger geworden, als ich gedacht habe. Ich hoffe, es liest vielleicht doch jemand.
Immerhin heisst zwei Klassen auch Material für zwei Klassen und das erhöht das Steueraufkommen.