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Delara bint Era war Kommandantin der Garde des Juwels der Wüste und war über die Grenzen des Südlandes hin zum Kaiserreich und sogar bis in das Nordland als beste Schützin bekannt. Für Ravena war es das erste Mal, dass sie einem Menschen des Volkes der Verborgenen begegnete und das Verhalten war ihr sehr fremd, ja sogar beinahe unheimlich. Delara bint Era war eine überaus stolze Frau, die einem das Gefühl gab, klein und unwichtig zu sein und dennoch war Ravena von ihr fasziniert. Ihr Auftreten, ihre Sprache, ja selbst ihre Gesten ließen keinen Zweifel daran, dass Delara bint Era wusste, was sie wollte und dies auch durchzusetzen vermochte. Ebenso, was sie nicht dulden würde… Von der Kommandantin bekam Ravena das Angebot, bei ihr eine Ausbildung zur Schützin absolvieren zu dürfen und fortan verbrachten sie gemeinsam viel Zeit vor den Toren der Stadt. Delara reiste mit ihr quer durch die Lande, prüfte sie genau und stellte sie auf die Probe, wenn sie gemeinsam auf Jagd waren und Ravena, die nichts sehnlicher wünschte, als eine Schützenausbildung zu erhalten, um Grandier und sich selbst stolz zu machen und eines Tages in die Garde der Stadt des Glanzes aufgenommen zu werden, bemühte sich aus Leibeskräften, den sehr hohen Ansprüchen der Kommandantin zu entsprechen. Nicht selten kam sie dabei an ihre Grenzen. Die Zweifel an sich selbst und die Skepsis, die Grandier trotz allem gegenüber der Kommandantin und ihrer Methoden und Forderungen hegte, was Rüstung und Schutz anging, schürten Unsicherheit und Angst bei ihr. Sie war hin und her gerissen, zwischen dem Wunsch, die Ausbildung zu beginnen und dem, Grandier nachzugeben und ihm zuliebe darauf zu verzichten und das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen, wenn es auch bedeuten würde, dass sie eher ihr Bestreben in den Vordergrund stellen würde, dafür zu sorgen, dass es ihm gut ging und das Haus in Ordnung zu halten. Ihr war alles recht, solange sie Grandier nicht vor den Kopf stoßen würde, um ihre Liebe und ihr Glück nicht zu gefährden. Viele Tage sprachen Ravena und Grandier miteinander, tauschten ihre Bedenken, Ängste und ihre Wünsche aus und versuchten, einen Weg zu finden, der ihr dennoch die Ausbildung ermöglichte und gleichzeitig Grandiers Unbehagen und Vertrauen nicht zu sehr zu strapazieren. Und ebenso ihn nicht vor die Wahl zu stellen, was seine Überzeugung als Mitglied des Ordens und seines Glaubens anging. Es war für Beide ein schmaler Grat, den sie zu gehen bereit waren und doch waren sie zuversichtlich, alles schaffen zu können, wenn sie sich nur nicht gegenseitig aus den Augen verlieren würden und daran festhielten, dass Avia ihre Liebe schützen würde. Und so einigten sie sich darauf, dass Ravena die Ausbildung unter Delara bint Era beginnen durfte, wenn die Kommandantin bereit war, einige Dinge zu beachten, die weder Ravena noch ihn, Grandier zu sehr auf die Probe stellen würden, was ihre Sicherheit, Ihr Seelenheil oder seine Einstellung angeht oder auch ihre Liebe in Gefahr bringen würde. Grandier suchte kurz vor ihrer Reise in den Süden das Gespräch mit Delara und nannte Ihr die Punkte, die seiner Meinung nach wichtig waren und garantieren sollten, dass nichts geschah oder sie von Ravena etwas verlangen würde, was nicht mit der Einstellung seines Glaubens oder ihrer Beider Einstellung zu vereinbaren sei. Es war ein sehr langes und intensives Gespräch, bei dem auch Ravena zum Teil anwesend war und es gab einen Punkt, der ihr selbst Kopfzerbrechen machte und eine furchtbare Unsicherheit in ihr hervorrief… Delara hatte Grandier zugesichert, besonders auf Ravenas Sicherheit ein Auge zu haben und angedacht, dass sie eine neue Rüstung brauchen würde. Diese müsste bei der Gerberin Verdis in Dengra in Auftrag gegeben werden und in dem Zuge sollten noch einige Rüstteile hergestellt werden, welche für Schützen die einzige Möglichkeit darstellten, etwas mehr Schutz zu gewährleisten als es Leder allein vermochte. Die Kommandantin hob ihre Hand empor und bewegte ihre Finger, die in diesem Moment ein klackerndes Geräusch verursachten, welches aber weder hölzern noch metallisch klang, sondern knöchern…von einem Knochenarmschutz und Knochenhandschuhen hervorgerufen. Grandiers Gesichtsausdruck wurde sehr ernst, beinahe zornig und er schüttelte entschieden den Kopf. Niemals würde er dem zustimmen, dass seine Ravena eine Knochenrüstung trug, es widersprach gänzlich seiner Einstellung und seinem Glauben und auch Ravena erschrak, als ihr bewusst wurde, dass auch sie solche Rüstteile tragen sollte. Sie hatte diese Art der Rüstung schon an Delara gesehen und wusste durch Gespräche mit ihr auch, welche Vorteile diese besonders für Schützen hatte und doch hatte sie den Zusammenhang nicht gesehen, dass auch sie solch eine Rüstung tragen sollte. Es entbrannte eine recht heftige Diskussion, in welcher Derlara Grandier darlegte, warum es wichtig war, dass auch Ravena zumindest einige dieser Rüstteile tragen sollte, eben um eine größtmögliche Sicherheit für sie zu gewährleisten und die Gefahr schwerwiegender Verletzungen weitestgehend ausgeschlossen werden konnten. Wenn also Grandier wollte, dass Ravenas Leben nicht gefährdet werden würde, so müsse er sich damit arrangieren, dass sie eben solche Rüstteile anlegte. Es war eine Zwickmühle, in der sich Grandier befand und Ravena ging es nicht anders. Sie versprach, ihm zuliebe auf diese Art der Rüstung zu verzichten, da sie um seine Ablehnung und Zweifel wusste und auch, weil sie nichts tun wollte, was ihm Sorgen bereitete. Doch Grandier willigte ein, dieses Vorhaben zu akzeptieren, solange sie die Rüstung nicht vor ihm oder im Kaiserreich trug. Die Kommandantin nickte zufrieden, doch tief im Herzen wusste Ravena, dass sie versuchen würde, ohne die Rüstungsteile zurechtzukommen, denn wie konnte sie diese unbedarft tragen, wenn ihr jedes Mal beim Anlegen schmerzlich bewusst wurde, dass es für Grandier mehr als nur ein kleines Opfer bedeutet hatte, dieses zu erlauben? Wie konnte sie an ihre eigene Sicherheit denken, wenn es Grandier dabei schlecht ging…sie würde einen Weg finden, ihn nicht zu enttäuschen, was die Ausbildung anging, besser aufpassen und ihm am Ende berichten können, dass sie es geschafft hatte, keine Rüstung getragen zu haben, die ihn aufgrund seines Glaubens abstieß. Und wieder einmal befand sie sich in einer Zwickmühle, die sie innerlich zerriss, da sie versuchte, niemanden zu enttäuschen oder vor den Kopf zu stoßen und letztendlich vergaß sie bei ihren ganzen Bemühungen sich selbst, ihre Sorge galt nicht ihr, sondern Grandier, der ihr mit seiner Erlaubnis ein großes Geschenk gemacht hatte und einen noch größeren Beweis, wie sehr er sie liebte und auch sie wollte ihm damit einen Liebesbeweis erbringen…indem sie ihn und seine Ansichten achtete und akzeptierte.
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Es begann eine glückliche Zeit für Ravena, erfüllt von Liebe, Zuneigung und der Planung eines gemeinsamen Lebens mit Grandier. Er hatte vor, mit ihr ein Haus in der Stadt des Glanzes zu suchen und, wenn es Beiden gefiel, sich dort niederzulassen. Darauf arbeiteten sie hin und versuchten, die Drachmen zusammenzuhalten, um es sich auch leisten zu können. Ihm zuliebe beantragte sie einen Bürgerbrief der Stadt, um auch offiziell alle Rechte und Pflichten eines Bürgers wahrnehmen zu können und sie wartete sehnsüchtig auf den Tag, an dem ihrem Gesuch, Bürgerin der Stadt des Glanzes zu werden, endlich stattgegeben werden würde. Es war ihr Beider Wunsch, zusammen zu bleiben und ein glückliches Leben zu führen, eingebettet in unerschüttelichem gegenseitigem Vertrauen und einer Liebe, die nicht reiner sein konnte, umhüllt von Wärme und Geborgenheit unter dem Schutz von Avia. Grandier und Ravena bildeten eine Einheit, in denen jeder den Anderen stützte, ihm half und in seinen Vorhaben bestärkte. Oft überraschte er sie mit einem romantischen Essen bei Ilana in der Taverne oder bei Luna im Gasthaus, er tanzte Ihr zuliebe und half ihr beim Jagen, damit sie eine neue Rüstung kaufen konnte und sie versuchte ihm eine gute Partnerin zu sein, darauf bedacht, dass es ihm gut ging und darauf achtend, dass ihm nichts geschah, wenn sie gemeinsam auf Jagd gingen. Sie waren glücklich und zufrieden mit dem, was sie hatten, allem voran das Wissen, dass sie sich gegenseitig die Liebe schenkten, die sie so glücklich machten. Die Unsicherheiten und Zweifel, die an manchen Tagen noch an Ravena fraßen, wurden kleiner und Grandier bestärkte sie darin, eine Ausbildung zur Schützin zu beginnen, damit sie eines Tages in die Garde eintreten könne. Nur manchmal, wenn sie ihn ein paar Tage nicht sehen konnte, weil er im Kloster war oder zu sehr eingebunden in seine Pflichterfüllung, kamen die dunklen Schatten der Angst und Einsamkeit zurück…nagten an ihr und pflanzten die Stacheln des Zweifelns in ihr Herz. Ein steter Kampf entflammte dann tief in ihr und sie hatte das Gefühl, sich wieder gänzlich zu verlieren und beinahe zerrissen zu werden. Er fehlte ihr in diesen Momenten schrecklich und sie begann zu taumeln, zu wanken und am Ende gar an seiner Liebe zu zweifeln oder an der Liebe, die sie für ihn empfand, wusste sie doch, dass es ihm schwer fiel mit ihr umzugehen, weil sie immer versuchte, es Allen recht zu machen, für Alle Verständnis zu haben und Niemanden vor den Kopf zu stoßen. Dieser Umstand brachte ihn nicht selten in einen Konflikt mit sich selbst, seinen Werten und seinem Glauben und doch kämpften Beide darum, den Anderen nicht zu verlieren. Es beschlich sie in diesen Augenblicken des Zweifelns das Gefühl, ihm nicht genügen zu können, ihm im Wege zu stehen und dass sie ihn nicht verdient habe, weil sie eben…anders war, nicht gefestigt in ihrem Glauben an Avia, zu naiv um auch Schlechtes erkennen zu können und zu verletzlich und schwach, um an seiner Seite sein zu dürfen. Dann war sie unglücklich, einsam und fühlte sich verloren…ohne den Halt, den er ihr immer gab, wenn sie zusammen waren und das Gefühl, doch etwas wert zu sein. In diesen trostlosen Tagen saß sie dann wieder am Lagerfeuer vor der Stadt, wo sie sich zum allerersten Mal zum Reden getroffen hatten und sie hielt die mittlerweile getrocknete Rose, die er ihr geschenkt hatte und die sie immer bei sich trug, in ihren Händen, an die Stelle gedrückt, wo ihr Herz nur für ihn schlug und verzweifelt darauf wartend, dass die Zeit schnell vorbei ging, bis er endlich wieder bei ihr sein konnte. Wie Ravena sich fühlte, wenn Grandier nicht bei ihr war, sagte sie ihm nicht…sie schloss diese Ängste in ihr tiefstes Inneres ein und hoffte, dass sie nun endlich begraben wurden, nur um beim nächsten Mal erneut vor dem Ausbruch dieser Zweifel zu stehen, die ihr beinahe die Luft zum Atmen raubten und sie ein weiteres Mal beinahe fortzuspülen drohten, wenn er fort war. Sie wollte ihn nicht belasten mit den Schatten ihrer Vergangenheit und der Angst, er würde sie eines Tages nicht mehr so liebevoll ansehen, ihr keinen zärtlichen Kuss auf die Wange hauchen oder ihr nicht mehr sagen, wie sehr sein Herz sie liebte und er sie vermisste. Sie wollte stark sein, wollte für ihn die Ausbildung zur Schützin absolvieren und in die Garde eintreten, damit er auch stolz auf sie sein konnte. Stolz auf sie, die aus einem winzigen Dorf weit abseits des Kaiserreiches kam, wo andere Traditionen unentdeckt von Kaiser oder Kirche vorherrschten und die Alten das Leben aller Dorfbewohner in Bahnen zwangen, so wie sie es für richtig hielten, wo ein anderes Recht gesprochen wurde und es unter Strafe stand, zu sehr eigenständig zu denken oder gar zu handeln. Sie, die bisher nichts anderes kannte, als sich an das zu halten, was man ihr vorschrieb, die sich nie zuvor Gedanken darüber machte, was es eigentlich bedeutete, wirklich frei zu sein, denken und lieben zu dürfen, was das Herz einem sagte. Und dann kam der Tag, an dem die Kommandantin der Garde des Juwels der Wüste in ihr Beider Leben trat, der vielleicht alles verändern würde…
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Wendepunkt oder die Suche nach sich selbst Mittlerweile war beinahe ein Jahr vergangen, seit Ravena vor den Toren der Stadt des Glanzes angekommen war, frierend, zerlumpt und beinahe zerbrochen an dem was hinter ihr lag. Allein ihrem inneren Willen überleben zu wollen, hatte sie es zu verdanken gehabt, dass sie ihrem Dorf den Rücken gekehrt und sich auf die Suche begeben hatte…zuerst nach dem Mann, dem sie einst versprochen war und ohne den, so wie sie glaubte, nicht sein konnte, weil es eben von den Traditionen ihres Dorfes und den Ansichten der Ältesten dort schon immer so bestimmt worden war. Am Tage ihrer Geburt stand schon fest, welchem Manne sie gehören würde und ohne Wenn und Aber mit diesem den Bund auch eingehen sollte. So wuchs sie auf, das war das, was ihr Aufwachsen bestimmte und niemals hatte sie diese Traditionen angezweifelt oder es gewagt, diese zu hinterfragen, denn das hätte den Tod nach sich gezogen, bis zu dem Tage, an dem er verschwand und sie allein zurückließ. Sie wurde mit einem Schlag erwachsen und musste entscheiden, zu bleiben und vielleicht einem Alten gegeben zu werden um ihm gefügig zu sein, was auch immer er von ihr verlangen würde, oder davonzulaufen… Sie war davongelaufen in der Hoffnung ihn zu finden und später, als die Suche schon beinahe aussichtslos schien, ein neues Leben zu beginnen. In der Stadt des Glanzes war sie ihm wieder begegnet und musste feststellen, dass er sich verändert hatte. Mit einem Schlag wusste sie, dass es ihr altes Leben, welches bis dahin eigentlich von den Traditionen ihres Dorfes bestimmt gewesen war, nicht mehr gab. Sie schwamm in einem Meer voller Unsicherheiten, Ängsten und Fragen, wer sie eigentlich war… In dieser Zeit begegnete sie Grandier Idengard zum ersten Mal. Er war ein Jünger des Ordens und angehender Paladin, der sich ihrer annahm und sie unterstützte, wo er konnte. Durch ihn lernte sie den Glauben an Avia kennen, Göttin des Lichts, der Liebe und des Lebens. Sie wusste nicht viel über den Glauben des Kaiserreiches und es beeindruckte sie sehr, so dass sie begann, einen gewissen Glauben an diese Göttin anzunehmen, denn an irgendetwas wollte auch sie glauben, um sich nicht am Ende noch selbst zu verlieren. Durch die Zeit, die sie mit den Menschen der Stadt verbrachte, fühlte sie sich immer heimischer und sie entschied sich, zu bleiben, den die Sehnsucht nach einem Zuhause brannte in ihr und noch etwas begann in ihr zu wachsen…die Zuneigung zu diesem angehenden Paladin. Je häufiger sie sich sahen, umso bewusster wurde ihr, wie wichtig er ihr geworden war und dass ihr Herz voller Liebe für ihn entbrannt war. Und doch war sie unglücklich, denn hatte sie doch keinerlei Erfahrung damit, was mit ihr geschah und wie sollte sie nun damit umgehen? Sie vertraute sich Luna an, der Wirtin und Besitzerin des Gasthauses zum Silbermond, welches in der Wollgrasebene lag. Sie war mittlerweile eine Freundin für Ravena geworden und hatte immer ein offenes Ohr für sie und als sie sich ihr anvertraute, lächelte diese und machte Ihr Mut. Liebe war nicht steuerbar, wenn sie kam, dann konnte sie nichts und niemand aufhalten und genauso geschah es… Zwischen Grandier und Ravena entbrannte eine Liebe, die nicht gegensätzlicher, nicht stärker und nicht inniger voller Vertrauen sein konnte. Endlich, zum ersten Mal in ihrem Leben wusste Ravena, dass sie wirklich angekommen war und Grandier der Mann an ihrer Seite war, zu dem sie aus freien Stücken gehören wollte, zu dem sie gehörte und der die Erfüllung all dessen war, was sie sich immer so sehnlichst gewünscht hatte…sie erfuhr, was es hieß, geliebt zu werden um ihrer selbst Willen und zu lieben, weil das Herz so entschieden hatte. Und sie war bereit, alles dafür zu tun, damit dieser, ihrer Liebe nichts geschehen würde, unerschütterlich im Glauben daran, dass Avia, die Göttin der Liebe sie Beide beschützen würde.
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Nach ihrer Rückkehr in die Stadt begibt sich Ravena direkt in die Bank und setzt sich an den Tisch, um eine Nachricht an Bohrgreus zu verfassen. Noch immer ist sie sehr aufgewühlt und versucht dennoch, mit klaren Gedanken einige Zeilen zu verfassen. Sie nimmt ein Pergament und einen Federkiehl zur Hand und beginnt mit zittrigen Fingern zu schreiben... Seid gegrüßt Bohrgreus, ich möchte Euch bitten, mich baldigst zu treffen, da ich etwas wichtiges mit Euch zu besprechen habe. Die Zeit drängt, da ich nicht weiß, wie lange ich noch im Land verweilen werde. Auf eine baldige Unterredung hoffend verbleibe ich, Euch sichere Wege wünschend, Ravena Sie überfliegt noch einmal die Zeilen, rollt das Pergament hektisch zusammen und versiegelt es. Vor den Toren der Stadt des Glanzes übergibt sie es dann einem Boten, mit der Bitte, sich eilends auf den Weg zu machen und das Pergament direkt Bohrgreus zu übergeben. Um dem noch Nachdruck zu verleihen drückt sie dem Boten noch einige Münzen in die Hand und schaut ihm dann nach, als er sich auf den Weg macht.
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Nachdem Ravena einige Tage gebraucht hatte, bis sie die mit allen gesprochen hatte, die sie für den Auftrag im Kopf gehabt und sich noch mit Geron beratschlagt hatte, verfasst sie in sauberer Schrift ein Pergament an Ruadh. Werter Ruadh kal Xuraa, endlich komme ich dazu, Euch mitzuteilen, dass die Gruppe an Kriegern, über die wir in der Taverne der Stadt des Glanzes sprachen, zusammengestellt ist. Wie vereinbart warte ich nun auf Nachricht von Euch, was genau Ihr an Leder und weiteren Dingen benötigt, damit ich in die Planung eines Waffenganges gehen kann. Sichere Wege, Ravena Noch einmal überfliegt sie die Zeilen, rollt das Pergament dann zusammen und versiegelt es, ehe sie dieses einem Boten übergibt, mit der Bitte, es in das Juwel der Wüste zu bringen und im Serai des Issam direkt an Ruadh kal Xuraa auszuhändigen. Sie zahlt dem Boten einige Münzen und schaut ihm zufrieden nach, nun auf Antwort wartend.
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Als Ravena ins Zunfthaus kommt, fällt ihr Blick auf das Schreiben, welches offen ausgehangen wurde. Interessiert überfliegt sie die Zeilen, setzt sich dann abseits an einen der kleinen Schreibpulte und nimmt ein Pergament sowie einen Federkiehl zur Hand, um Ruadh zu antworten. Werter Meister Ruadh, ich verweile derzeit für einige Tage in der Stadt des Glanzes und ich schaue gern für Euch, was ich an kräutern und weiteren gebrauchten Dingen für Euch besorgen kann. Falls Ihr noch weitere Wünsche habt, so lasst es mich wissen. Ich bringe Euch gern all das mit, was Ihr noch benötigt, wenn ich zurück ins Juwel reisen werde. Mögen bis dahin Eure Wege sicher sein, Ravena Nachdem sie ihre Nachricht noch einmal gelesen hat, rollt sie das Pergament zusammen, versiegelt es und schickt einen Boten sogleich in das Juwel der Wüste, ihm einige Münzen in die Hand drückend.
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Mein absoluter Lieblings-Song derzeit...ich gönne es dem Kerl soooo sehr, dass er nun endlich Erfolg hat
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Als sich die Kutsche rumpelnd auf den Weg nach Dengra in Bewegung setzte, dachte Ravena darüber nach, wie sie das Gespräch mit Johann beginnen sollte. Es gab einige Punkte, die sie noch ansprechen wollte und die mit ihrer Ausbildung zu tun hatten. Sie war zwar schon ein paar Mal in Dengra gewesen, doch dieses Mal beschlich sie ein eigenartiges Gefühl, welches sie nicht so recht einordnen konnte. Noch immer dachte sie über ihr allererstes Gespräch mit diesem Mann nach, der so ganz anders war, wie alle anderen Menschen, die sie kannte. Er hatte sie damals im Gasthaus sehr verunsichert mit einigen Dingen, die er ihr sagte und wäre die Situation anders gewesen, wäre sie wohl davongelaufen, doch sie brauchte seinen Rat, seine Hilfe und nur er konnte ihr ein paar Fragen beantworten, die ihr noch auf der Seele brannten. Es war schon dunkel, als die Kutsche anhielt und sie am Ziel war. Schon einige Zeit vorher hatte sie gemerkt, dass es nun nicht mehr lange dauern konnte, bis sie in Dengra ankommen würde, denn die Luft änderte sich, es wurde wärmer und die so typische feuchte Luft lag nun schon schwer wie eine Dunstglocke über der Landschaft, begleitet von einem fortwährenden Trommeln des ewigen Regens, der für Dengra und diesen Landstrich normal zu sein schien. Ravena stieg aus der Kutsche aus und kaum, dass sie den Boden berührte, versank sie beinahe knöcheltief im Morast. Den Mantel hatte sie vorsorglich schon zuvor in der Kutsche ausgezogen und sorgsam in ihrem Rucksack verstaut, denn dieses schwülwarme Klima trieb ihr jedes Mal kleine Schweißperlen auf die Stirn und nahm ihr den Atem. Sie watete über den aufgeweichten Weg bis zur Brücke, über die sie gehen musste, wenn sie Dengra betreten wollte. Kaum hatte sie ihren Fuß auf die Brücke gesetzt, so begann diese auch schon zu ächzen und die dicken Seile, die die einzelnen Planken zusammenhielten, strafften sich und gaben ein knarrendes Geräusch von sich, während die Holzplanken selbst hin und her schaukelten. Sie legte ihre Hände an die Seitentaue, um ihr Gleichgewicht zu halten, was angesichts des Regens und der glitschigen Planken und Seile kein so leichtes Unterfangen war und sie war froh, als sie die Brücke endlich passiert hatte und zumindest wieder festeren Boden unter ihren Stiefeln spürte. In der Nähe des Feuers blieb sie kurz stehen und versuchte sich zu erinnern, welchen Weg sie einschlagen musste, um zum Haus von Johann zu gelangen. Es saßen einige Gestalten um das Feuer herum und, obwohl es noch immer leicht regnete, schien sie das Wetter nicht zu stören. Die Luft war geschwängert von der Feuchtigkeit und Wärme und es roch nach Bier, Schweiß und verbranntem Holz Der ein oder andere Kopf ging herum oder es wurde verstohlen in ihre Richtung genickt, als Ravena bemerkt wurde und es traf sie so manch zweideutige Blick oder Gesten, die ihr die Schamesröte ins Gesicht trieben. Schnell schlug sie ihren Umhang, den sie trug, etwas fester und enger um ihren Körper und ging eilends weiter, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen oder gar noch von Jemandem angesprochen zu werden. Sie hielt sich links und betrat einen der geplankten Holzstege, die überall in Dengra die Stelzenhäuser verbanden und auf denen man recht sicher gehen konnte, ohne im Morast zu versinken. Irgendwann kam sie am Bankgebäude vorbei, ging über eine überdachte Brücke, wo sie einer der Wachen ausweichen musste, der rücksichtslos seinen Weg fortsetzte und sie an die Wand drückte, während er unfreundlich etwas murmelte. Nachdem sie die Brücke endlich passiert hatte, war es nicht mehr weit bis zu dem Haus, wo sie Johann von Blum anzutreffen hoffte und als sie endlich vor der Tür stand und zaghaft klopfte, atmete sie erleichtert durch, wobei ihr gleichzeitig das Herz bis zum Halse schlug. Einen Moment verharrte sie und lauschte, ob sich etwas im Innern regte und dann sank ihr Mut. Sie schüttelte den Kopf, drehte sich herum und schickte sich an, den Weg wieder zurückzugehen, als plötzlich die Türe geöffnet wurde. Ein warmes Licht fiel aus dem Inneren des Hauses auf die nassen Planken, es war ein leises Murmeln zu hören, welches nach Außen drang und inmitten des Lichtscheins zeichnete sich ein großer Schatten auf den Planken vor der Türe ab, als Johann in den Türrahmen trat. Ein wenig erstaunt schaute er auf Ravena herab, als er sie dort stehen sah, machte aber im nächsten Augenblick eine einladende Geste, einzutreten. Unsicher stand sie da, den Umhang noch immer fest um sich herumgeschlungen, mit von Feuchtigkeit nassen Haaren, konnte sich kaum bewegen und brauchte einen Moment, bis sie ihre Sprache wiederfand… „Guten Abend Johann…ich…ich wollte…“ stammelte sie leise und er unterbrach sie mit einem Nicken, bevor er sprach: „Ravena, Ihr seid sicher gekommen, um unser Gespräch weiter zu führen? Nun kommt herein, es trifft sich gut, dass ihr jetzt hier seid.“ Diesmal machte er eine Kopfbewegung, die ihr unmissverständlich klar machte, dass sie eintreten sollte und welcher sie sogleich Folge leistete. Er hielt ihr die Tür auf und sie ging an ihm vorbei. Als er diese dann hinter ihr schloss und sie mit einem klickenden Geräusch ins Schloss fiel, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Johann schob sich an ihr vorbei und gab ihr zu verstehen, sich mit an den Tisch zu setzen. Als sie daraufhin den Blick hob, bemerkte sie, dass noch zwei weitere Besucher im Raum waren, am Tisch saßen und bei Most leise miteinander sprachen, welches das leise, von ihr schon vor der Tür wahrgenommene Murmeln verursacht hatte. „Johann…ich möchte…nicht stören und kann auch…ein anderes Mal wiederkommen.“ Sagte sie leise und nickte dann grüßend den anderen Beiden zu, welche nun ihre Blicke auf Ravena lenkten. Erlendur und Delara bint Era saßen am Tisch, hielten inne und schauten sie an.
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Das bedeutet also, wenn man die Möglichkeit hat, einen 2. oder 3. Char zu erstellen, könnte man, theoretisch, eine solche Klasse wählen, vorausgesetzt, man wählt ein anderes Volk?
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Ich bemühe mich möglichst zeitnah da zu sein 
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Ich fänd es in der Woche auch passend und 21 Uhr war auch ok...naja fast, hab ja noch mit meinem Umbau zu tun und da arbeiten wir bis zur Dämmerung Aber ich gebe Laut, wenns ein wenig später wird 
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Ravena saß in ihrer kleinen Kammer auf Issam´s Anwesen, welche er und Delara ihr freundlicherweise für ihren Aufenthalt zur Verfügung gestellt hatten. Sie blickte aus dem kleinen Fenster hinaus auf das Wasser der kleinen Bucht, welches sich langsam orange färbte im Licht der untergehenden Sonne und atmete tief durch...dies war die Zeit, wo es für sie endlich etwas erträglicher war, was die Temperatur anging, um diese Zeit brannte die Sonne nicht mehr so unerbittlich vom Himmel und das Atmen fiel ihr leichter. Selbst mit den kühlenden Räucherstäbchen, die sie vor ihrer Reise noch von Martyn Ammbach geschenkt bekommen hatte, war es für sie beinahe unerträglich, in der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten stand, zu atmen, ihr Training fortzusetzen oder auch nur für einen kurzen Spaziergang draußen zu verweilen. Also hielt sie sich zu dieser Zeit entweder im Schatten auf dem Basar auf, um dem bunten Treiben der Stadt zuzusehen oder in ihrer Kammer, um auszuruhen, an ihren Reisenotizen zu schreiben oder, wie jetzt, einen Brief zu verfassen. Sie saß auf einem Kissen auf dem Boden, die Beine zum Schneidersitz ineinander verschlungen und ein Pergament auf dem Schoß, Federkiehl und Tinte neben sich gelegt. Auch jetzt verbreitete ein Kühlstäbchen eine angenehme Temperatur im Raum, die erfüllt war vom Duft frischer Minzblätter, während sie den Geräuschen dieser fremden Umgebung lauschte und darüber nachdachte, wie sie den Brief beginnen wollte... Ich grüße Dich Luna, da ich Dich leider vor meiner Abreise in das Juwel der Wüste nicht mehr besuchen konnte, möchte ich Dir auf diesem Wege mitteilen, dass ich recht gut im Süden angekommen bin. Die Reise begann plötzlicher, als gedacht und war recht aufregend und anstrengend, da ich allein mit dem Schiff von Dengra aus vom dunklen Arm über das grüne Meer reiste, durch die Braunwasserbucht zum Glitzernden Meer um dann in der Bucht des Juwels endlich wieder von Bord gehen zu können, wo mich die Kommandantin der Juwelengarde erwartete. Ich bewohne eine kleine Kammer auf einem sehr schönen Anwesen, die Menschen hier sind freundlich und doch sehr zurückhaltend und es fällt mir noch immer recht schwer, mich hier wirklich frei zu bewegen, die meißte Zeit des Tages ist angefüllt mit Trainingseinheiten und immer wiederkehrenden Übungen in der Arena und letztendlich auch wegen der großen Hitze, die hier herrscht und mir doch sehr zu schaffen macht. Einmal sogar wurde ich von großer Schwäche geplagt...ich erhielt ein Training auf Antilopen, doch war die Hitze so groß, dass mir die Luft wegblieb, mir schwindelig wurde und ich nicht einmal mehr laufen konnte, dass selbst die Antilope mich beinahe noch auf ihre Hörner nahm. Die Kommandantin griff rechtzeitig ein und ich wurde zum Heiler gebracht. Dieser Heiler half mir, dass ich schon etwas später wieder soweit bei Kräften war, um zum Anwesen zurückzukehren und mich dort noch einen Tag auszuruhen. Es ist wirklich wunderschön hier, doch vermisse ich die grünen Wiesen, den Geruch des Waldbodens und natürlich Dich und unsere Gespräche sehr. Mein Herz ist schwer und ich vermisse die Stadt, die Menschen wie Werner, Geron McLyr, Mertlin, Martyn und Caspar Ammbach dort, die Abende bei Dir im Gausthaus, Dein Essen und besonders Grandier...ja, er fehlt mir sehr und ich fühle mich oft sehr einsam hier. Doch werde ich diese Leere ertragen und weiter an mir arbeiten, damit ich das Training erfolgreich beende und dann endlich zurück nach Hause zurückkehren kann. Ich möchte Dich noch um einen Gefallen bitten, falls es nicht zu viel verlangt ist... Bitte grüße alle mir verbundenen Menschen von Herzen und richte auch Grandier von mir aus, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht an ihn denke und ich hoffe, dass er im Kloster die Antworten erhält, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen. Du fehlst mir, meine liebe Freundin, Ihr alle fehlt mir sehr, doch im Herzen begleitet Ihr mich jeden Tag und ich freue mich, wenn wir uns wiedersehen, denn der Gedanke an Zuhause gibt mir Kraft und lässt mich durchhalten. Ich sende Dir herzliche Grüße aus dem Süden und falls Du etwas brauchen solltest, so lass es mich wissen. Sichere Wege wünsche ich Dir, Ravena Noch einmal las Ravena die Zeilen durch und rollte dann das Pergament zusammen, versiegelte es und rief einen Boten, mit der Bitte, dieses Pergament unverzüglich zu überbringen. Der Bote erreichte das Gasthaus "Zum Silbermond" zu recht später Stunde, als er eintrat und sich im Schankraum umsah. Als er die Frau am Herd sah, die gerade dabei war, einige Speisen zuzubereiten, trat er heran und klopfte auf das Holz des Tresen. "Shalea, ich suche die Wirtin des Gasthauses mit Namen Luna. Ich habe eine Nachricht zu überbringen!" und reichte das Pergament an sie weiter, nachdem sie sich zu erkennen gegeben hatte...
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Am Morgen nach ihrem allerletzen gemeinsamen Waffengang mit Grandier, Geron und Martyn traf sich Ravena mit Grandier, um bei einem Essen noch einmal über ihrer beider Reisen zu sprechen. Grandier hatte beschlossen, für die Zeit ihres Aufenthaltes im Juwel der Wüste, ins Kloster des ewigen Friedens zu gehen, um dort für sich einige Fragen zu klären und Rat einzuholen. Seit einiger Zeit beschäftigten ihn die Gedanken daran, ob er der Aufgabe gewachsen sei, sich als Statthalter der Stadt des Glanzes aufstellen zu lassen und dennoch seine Ausbildung in den Tugenden weiterzuführen. Ravena bestärkte ihn darin und auch die Bürger der Stadt, mit denen er über dieses Vorhaben gesprochen hatte, unterstützten ihn dabei. Er würde es schaffen, dessen war sie sich sicher und für die Stadt wäre Grandier sicher ein würdiger Statthalter und eine Bereicherung für die Belange seiner Bewohner. Und Ravena würde ihn ebenso dabei unterstützen soweit es ihr möglich war, ihre Ausbildung möglichst erfolgreich weiterzuführen und, falls sie genügend Sicherheit in ihrem eigenen Können erworben hatte, sich bei der Garde der Stadt des Glanzes zu bewerben. Grandier reiste noch am selben Tage ab und obwohl Ravena tief im Herzen Trauer verspürte und ihre Gedanken trübsinnig waren, zeigte sie ihm nicht, wie schwer ihr dieser Abschied wirklich fiel, sondern machte ihm Mut und gab ihm Hoffnung, dass er all seine Vorhaben ganz in seinem Sinne zum Positiven wenden würde und er gestärkt voran in seine neuen Aufgaben gehen würde. Wann sie sich letztendlich wiedersehen würden, konnte niemand sagen, so lag es doch in ihrer Beider Hände allein, wie intensiv sie ihre Zeit im Juwel und im Kloster für sich nutzen würden. Als er sich auf den Weg machte, so sah sie ihm noch eine ganze Weile nach und nun endlich brach der Damm und ihre Augen füllten sich mit Tränen, rollten in kleinen glitzernden Perlen ihre Wangen hinab und erleichterten für einen Moment diese furchtbar erdrückende Schwere ihres Herzens. Ravena´s Vorbereitungen für ihre Reise waren abgeschlossen und sie musste damit rechnen, dass Delara bint Era jederzeit in die Stadt kam, um sie abzuholen und so entschloss sie sich, sofort nach Dengra aufzubrechen, um dort hoffentlich ein letztes Mal Johann von Blum anzutreffen, um mit ihm zu sprechen. Sie wischte sich mit ihren Händen die Tränen ab, atmete tief durch und machte sich auf den Weg zum Tor hinaus, um in die Kutsche zu steigen…
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Also ausser Dienstag den 30.08. geht bei mir eigentlich alles. Und ab 20 oder 21 Uhr wäre ok (hab leider hier noch einen Umbau, der viel Zeit frisst). Würd mich freuen, wenn es einen Abend gäbe 
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Die Tasche war schon einige Zeit fertig gepackt und je näher der Tag der Abreise nahte, umso schwerer wurde Ravena´s Herz. Ja, es war ihre eigene Entscheidung gewesen, mit der Kommandantin des Juwels der Wüste Delara bit Era in den Süden zu gehen, dort alles zu erfahren und zu lernen, was sie noch für ihre Ausbildung zur Schützin benötigte, und doch nagten auch mehr und mehr Zweifel an ihr. Sie kannte das Land nicht, das für die nächste Zeit ihr Zuhause werden sollte, sie wusste nicht, ob sie die Hitze, die dort herrschen sollte vertragen würde und sie kannte nur wenig der Sitten und Gebräuche, die dort gelebt wurden. Einige wenige Informationen hatte sie bekommen von der Kommandantin selbst und auch Johann von Blum, den sie zweimal getroffen hatte, gab ihr ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg und doch hatte sie Angst vor dem Tag, an dem sie die Stadt des Glanzes und ihre Bewohner für eine Weile verlassen würde... Sie hatte begonnen sich von den einen oder anderen Menschen zu verabschieden, die ihr am Herzen lagen, ging mit ihren engeren Vertrauten noch einmal auf eine Jagd und traf sich mit Caspar Ammbach zu einem letzten Gespräch. Er lag ihr am Herzen und sie bat ihn, auf sich zu achten und nicht ungestühm von einem zum anderen Abenteuer zu stolpern und weiterhin sein Training zu absolvielen, damit sie, wenn sie zurückgekehrt war, wieder gemeinsam zu einem Waffengang aufbrechen konnten. Auch von seinem Bruder Martyn Ammbach verabschiedete sie sich und zu ihrer Überraschung schenkte er ihr eine Kleinigkeit, die ihr bei Hitze Kühlung verschaffen würde. Diese Stäbchen lagen nun ganz obenauf, gut eingepackt in ihrer Tasche. Sie war gerührt von den netten und liebenswerten Worten der Beiden und sie hoffte, sie gesund wiederzusehen. Auch von Geron verabschiedete sie sich noch während einem kleinen Umtrunk in der Taverne. Mit ihm hatte sie einige Waffengänge erlebt und sie hörte ihm gern zu, wenn er von seinen Erfahrungen sprach. Doch der schwerste Abschied stand ihr noch bevor und noch wusste sie nicht so recht, wie es ihr danach gehen würde, denn schon bei dem Gedanken daran wurde ihr Herz schwer, obwohl sie Beide schon eine Weile mit diesem Wissen umgehen mussten, hatte er sie doch in ihrem Vorhaben, in den Süden zu gehen um ihre Ausbildung weiter zu vertiefen, bestärkt..
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