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Seit ihrer allerersten Begegnung am Strand vor der Stadt war nun schon einige Zeit vergangen und Ravena fühlte sich in der Stadt mittlerweile Zuhause. Sie hatte einige Menschen kennengelernt, die sie in gewisser Weise als Freunde bezeichnen konnte und Vertrauen zu ihnen gefasst. Zum Einen war da die Wirtin Luna, die eine Schänke in der Wollgrasebene betrieb und mit der Ravena schon einige Male über das geredet hatte, was sie so beschäftigte und die immer einen guten Rat für sie hatte. Dann die Nordländerin Aelia, die mit ihrer offenen Art Ravena Mut zugesprochen hatte, das Training mit dem Bogen wieder aufzunehmen, der Schneider der Stadt, Werner, der sie unterstützte und ihr auch Arbeit gab damit sie über die Runden kam, einige Trainingspartner wie die Brüder Martyn und Caspar Ammbach und Menschen, die ein nettes Wort Dann und Wann für sie übrig hatten und schlußendlich Grandier Idengard, der für sie, wann immer sie sich einsam fühlte oder Fragen sie quälten, ein freundliches Wort hatte und ihr das Gefühl gab, an sich glauben zu können. Sie war angekommen in der Stadt des Glanzes und die Angst davor, von ihrer Vergangenheit erneut eingeholt zu werden, verblasste immer mehr. Nur dann, wenn sie nachdenklich am Strand vor der Stadt saß um etwas auszuruhen und den Wellenbewegungen des Wassers zusah, kamen manchmal die Erinnerungen wie kleine Scherben eines Spiegels zurück, die sich beim Zerspringen in die Haut bohrten und ihr schmerzhaft ins Gedächtnis riefen, was sie hinter sich gelassen hatte, um ihr eigenes Leben leben zu können. Es war ein langer Weg gewesen, um endlich frei sein zu können, frei von vorbestimmten Traditionen und fremdbestimmten Verbindungen, wenn auch nicht ganz freiwillig sie diese, für sie neue Richtung, eingeschlagen hatte. Doch am Ende war sie über genau diese Entwicklung froh, so konnte sie nun Freundschaft schließen und neue Wege einschlagen, mit wem sie wollte…sie war frei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Wann immer diese eher dunklen Erinnerungen, die gepaart waren mit Ängsten und auch Zweifeln, Gefahr liefen, sie zu überrollen und ihr das Herz schwer machten, so dachte sie an die Worte von Grandier Idengard, die er ihr in einem der mittlerweile vielen Gespräche einmal sagte:“Glaubt an Euch Fräulein Ravena! Ihr könnt alles schaffen, wenn Ihr nur den Mut findet und ihn in Euer Herz einschließt. Die Göttin wird über Euch wachen und ich werde es ebenso, solltet Ihr einmal in Bedrängnis geraten…“ Diese Worte hallten immer wieder durch ihren Kopf, wann immer sie begann, an sich zu zweifeln, ihr der Mut sank oder sie beim Trainieren beinahe verzweifelte, so dass sie durchatmen konnte und die so erdrückenden Gedanken mit einer sachten Bewegung ihrer Hand beiseiteschieben konnte. Er war für sie da, wann immer sie Zuspruch brauchte und seine so ruhige und zuversichtliche Art beeindruckte sie tief… dieser unerschütterliche Glaube und der darauf basierende Mut mit einem großen Herzen voller Güte machte Grandier für sie zu ihrem engsten Vertrauten. Er nahm sich Zeit, sie sogar so gut es ging beim Training zu unterstützen oder sie mit zur Jagd zu nehmen, niemals müde werdend, sie aufzubauen und anzuspornen. Und auch bei ihren gemeinsamen Gesprächen verbrachte sie gern die Zeit damit, ihm zuzuhören und Erfahrungen auszutauschen. Er half ihr, sich zurecht zu finden in ihrer neuen Heimat, offener den ihr noch fremden Menschen gegenüber zu werden und ohne Scheu über das zu reden, was für sie selbst wichtig war oder sich an den täglichen Gesprächen über die Neuigkeiten im Kaiserreich auszutauschen. Durch ihn lernte sie auch den Nordmann Erlendur kennen, der zwar eher zurückhaltend und skeptisch ihr gegenüber war, dessen Meinung Grandier aber sehr wichtig zu sein schien. Sie war nun eine Kaiserliche, die zwar aufgrund ihrer Herkunft nicht so sehr in ihrem Glauben an Avia gefestigt war und auch sonst etwas andere Ansichten hatte, doch hatte sie das Gefühl, angenommen zu werden und nicht mehr allein zu sein. Sie mochte die Menschen um sich herum und von Tag zu Tag wurde ihr bewusster, dass sie hier bleiben wollte…doch nicht nur, weil sie das Gefühl hatte, hier sicher zu sein… Wenn ihre Gedanken auf Wanderschaft gingen und sie über die Menschen, die ihr nahe standen und die sie immer mal begleiteten, nachdachte, so merkte sie eines Tages, dass wohl auch ihr Herz sich auf den Weg gemacht hatte und kaum von ihr bemerkt, zu einem ganz bestimmten Menschen hin strebte…es nicht mehr nur aus dumpfem Schmerz bestand, sondern freudig zu klopfen begann, wann immer sie sich begegneten.
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Schon etwas älter, aber nach wie vor genial! Schiller ist für mich unfassbar rein und unbegreiflich gut...zum Träumen schön
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Also mir ist, langfristig gesehen, jeder Termin recht, solange es nach 19.30 Uhr ist. Als Thema würde sich sicher das ein oder andere Mal ein Spielmann-Abend anbieten *zu Tom schiel* mit Tanz z.B. Aber da gibt es sicher auch noch einige andere Festlichkeiten zu feiern Liebe Grüße, Ava/Ravena
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1.) Die erste Begegnung Ravena saß, wie schon etliche Wochen zuvor, täglich am Rande der Bucht vor der Stadt des Glanzes im Sand und wartete... Wieviele Stunden sie mehrmals täglich hier wartete und dem Wasser dabei zusah, wie es in kleinen sachten Wellen an den Strand spülte, konnte sie nicht sagen, sie hatte ihr Zeitgefühl beinahe gänzlich verloren. Verträumt schaute sie hinaus auf das Wasser, welches man die Furt der Heiligen nannte, lauschte dem sachten Rauschen der Wellen, wenn sie über den Sand und die Steine hinwegrollten, kleine Muscheln zurückließen beim Zurückziehen und dachte an das, was sich wohl ein weiteres Mal anbahnte. Obwohl es kalt war, hatte sie ihre Stiefel neben sich abgestellt, ihre Zehen in den Sand vergraben und ihre Arme um die angezogenen Knie gelegt, auf denen nun ihr Kinn ruhte, während sie hinausstarrte. Wo war er? Warum war er schon so lange nicht mehr gekommen? Warum hatte er ein weiteres Mal nicht mit ihr gesprochen und sie wohl allein zurückgelassen?...diese Gedanken kreisten immer und immer wieder in ihrem Kopf umher und sie suchte beinahe verzweifelt um Antworten. Ihre smaragdgrünen Augen wirkten nun noch dunkler und angestrengt nachdenkend kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, wie sie es immer tat, wenn sie unsicher oder nachdenklich war. Was hatte er ihr erzählt? Er sei damals fortgegangen, weil er musste...weil er sie nicht gefährden wollte und etwas zu erledigen hatte... Sacht schüttelte sie ihr dunkelrotes Haar, welches nun ein wenig um ihren Kopf herumwehte durch die Bewegung und den leichten Wind, der von der Furt her wehte. Ein Verdacht keimte langsam in ihr hoch, denn wann immer sie Fragen hatte zu dem, was er denn nun mache und woher damals, als er ohne ein Wort einfach verschwand und sie zurückließ, die Gefahr kam, was es war, dass ihr so gefährlich werden konnte, so wich er ihr aus oder hüllte sich in Schweigen... Leise seufzte sie...das war nicht mehr der Mann, den sie von Kindesbeinen an kannte, dem sie durch Geburtsrecht und Tradition verprochen war und dem sie ohne zu Zögern überall hin gefolgt wäre. Schon einmal war sie gezwungen gewesen, ihr Leben allein zu meistern, wenn auch nicht gewohnt und schon gar nicht freiwillig, so hatte sie sich dennoch auf den Weg gemacht um nach ihrem eigenen Glück zu suchen und den alten Werten und Traditionen ihres Dorfes den Rücken gekehrt und alles hinter sich gelassen. Und kaum hatte sie die Stadt des Glanzes betreten, so stand er plötzlich einfach vor ihr...geheimnisvoll, leise, nachdenklich, wortkark und irgendwie...kalt. Ablehnend und skeptisch den Menschen gegenüber, die sie hier eher freundlich aufgenommen hatten. Sein Gesicht war eher starr und gefühllos gewesen, seine einst so warme Stimme klang leise und schneidend und seine Augen, die früher ein lustiges Funkeln besaßen, schauten nun lauernd beobachtend, seine gesamte Körperhaltung strahlte Ablehnung aus...nein, dass war nicht mehr der Mann, von dem sie einst dachte, zu ihm zu gehören. Einzig sein Haar war geblieben, wie damals...von einer auffälligen blauen Farbe. Tief atmete sie ein, schloß kurz ihre Augen und lauschte nur den Geräuschen, die sie umgaben...das leise Rauschen des Wassers, das entfernte Rascheln des Schilfgrases, das leichte Klicken von Muscheln die durch das Wasser aneinanderschlugen und dem leisen Singen der Vögel. Hier fühlte sie sich wohl und hier würde sie bleiben und zur Ruhe kommen wollen, in der Stadt des Glanzes. In die ihr mittlerweile vertrauten Geräusche der Bucht mischte sich nun ein weiteres...ein leises Knirschen von Sand unter Stiefelsohlen. Schnell öffnete sie ihre Augen und ihre Haltung veränderte sich etwas, wurde wachsamer, als sie den Kopf in die Richtung drehte, aus der wohl die Schritte kamen. In der Nähe war ein Fremder stehen geblieben, der sie nun freundlich anblickte und zum Gruß mit dem Kopf nickte. Schnell erhob sie sich und klopfte sich den Sand von der Kleidung, den Mann aber nicht aus den Augen lassend. Er trug eine helle Robe, seine Tasche neben sich abstellend und sie sacht anlächelnd sprach er: "Guten Abend wertes Fräulein, es tut mir leid, wenn ich Euch erschreckt haben sollte, das war nicht meine Absicht. Hier draußen hatte ich nicht erwartet, Jemandem zu begegnen." Seine Stimme klang freundlich, recht leise und hatte einen warmen Unterton, welcher von seinen freundlich wirkenden Gesichtszügen und einem eher sachten Lächeln noch betont wurde. Das braune Haar war kurz und sein Kinn und die untere Wangenpartie wurde von einem Bart eingerahmt. Der Fremde wirkte auf Ravena nicht sonderlich bedrohlich, sondern strahlte eher Ruhe und Güte aus und so antwortete sie ihm freundlich: "Seid gegrüßt und auch Euch einen guten Abend. Ihr habt mich nur etwas überrascht, denn hier bin ich eigentlich noch Niemandem begegnet und ich bin oft hier draußen."
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Ich bin ja nun erst seit ca. 5 Wochen aktiv bei Euch und wollte einfach mal Danke sagen! Ihr macht es Neulingen wirklich leicht, sich bei Euch wohl zu fühlen und ich fühle mich wirklich aufgenommen in Eurer Gemeinschaft. Und auch, wenn ich wohl etwas langsam bin, so habe ich trotzdem das Gefühl, angenommen zu werden und angekommen zu sein. Und natürlich auch Danke für die schönen RP-Stunden, die ich schon mit Einigen von Euch hatte...ich genieße jede Einzelne davon und hoffe doch sehr, dass ich nicht zuuu anstrengend bin Ihr seid ne tolle Truppe!!! Danke!
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Nach ihrem Treffen und dem gemütlichen Essen mit Grandier Idengard schloss Ravena die Tavernentüre hinter sich und ging hinüber in das Zunfthaus, um einen Brief an die Brüder zu schreiben. Noch immer beschäftigte sie der Abschied von Grandier, schob aber dann die Gedanken daran ersteinmal beiseite, um der Bitte von ihm nachzukommen und sich darum zu kümmern, den Brief an Martyn und Caspar zu verfassen. Sie setzte sich an einen der kleinen Tische in der Bank, holte einen Federkiehl, ein Tintenfass und ein Pergament aus ihrer Tasche und überlegte einen Moment. Dann begann sie zu schreiben... Werter Martyn, werter Caspar, da wir uns in der letzten Zeit kaum trafen, wähle ich nun diesen Weg, um mit Euch in Kontakt zu treten. Am heutigen Tage traf ich mit dem werten Herren Grandier Idengard in der Taverne zusammen und während unserem Gespräch keimte eine Idee in uns auf. Gern würden wir ein weiteres Mal gemeinsam mit Euch einen Jagdausflug für den morgigen Tag planen, so Ihr Interesse daran habt. Sie setzte den Federkiehl ab, last sich das Geschriebene noch einmal durch und überlegte, während sie auf ihrer Unterlippe kauet und die Feder sacht gegen ihr Kinn tippte. Dann seufzte sie leise, tauchte die Kiehlspitze in die Tinte ein und setzte den Brief fort... Über eine Antwort Eurerseits wäre ich sehr dankbar, entweder hier in geschriebenem Wort oder aber Ihr trefft mich persönlich in der Stadt. Eine Zeit, wann Ihr, falls Interesse bestehen sollte, den Ausflug begleiten könntet, wäre hilfreich für die weitere Planung. Hochachtungsvoll und sichere Wege, Ravena Sie legte den Federkiehl beiseite und las das Pergament ein weiteres Mal durch, den Kopf sacht hin und her wiegend. Gern hätte sie noch ein paar Worte mehr geschrieben, doch nach kurzer Überlegung schüttelte sie dann den Kopf und rollte das Pergament fein säuberlich zusammen. Sie packte die Schreibutensilien wieder ein und stand auf. Dann ging sie zu Thavro und überreichte ihm die Rolle mit der Bitte, sie den Brüdern auszuhändigen, wenn diese das nächste Mal zu ihm in die Bank kämen. Sie nickte dankend und verließ die Bank in der Hoffnung, Antwort zu bekommen, wenn auch nicht auf alles, was sie noch beschäftigte.
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Der Regen wurde nun stärker und Ravena war durchnässt bis auf die Knochen. Sie fror und der leichte Wind, der nun zusätzlich aufgekommen war und den Regen schräg vor sich hertrieb, welcher ihr nun ins Gesicht schlug, machte es beinahe unerträglich, sich weiter auf den Straßen der Stadt aufzuhalten. Ihr Haar klebte an ihrer Haut und das Regenwasser rann in kleinen Rinnsalen das Gesicht hinab und bis auf ihren Rücken und auch der Mantel hielt nun der Nässe nicht mehr stand. Dennoch wickelte sie ihn noch fester um ihren Körper, die Schultern hochgezogen und den Kopf gesenkt suchte sie Schutz unter einem kleinen Dachvorsprung, in der Hoffnung, etwas weniger Regen abzubekommen. Mittlerweile hatten sich auf den Straßen durch den Regen kleine Pfützen angesammelt, auf denen durch die heftig herunterprasselnden Tropfen kleine Blasen wild durcheinandertanzten. Ravena drückte sich eng an die Hauswand, wischte sich die nassen, tropfenden Haare aus dem Gesicht und versuchte, es mit den klammen Händen etwas zu trocknen, was angesichts der Heftigkeit des Regenschauers aussichtslos schien. Die Luft war schwer und erfüllt vom Prasseln des Regens auf Straße und Dachschindeln. Niemand war mehr zu sehen und so stand sie abwartend da, dass es bald aufhören würde. Das Dach über ihr bot einen kleinen Schutz, doch tropfte es immer wieder aus dem Giebel auf sie herab und sie drückte sich noch etwas mehr an die kalte, feuchte Hauswand. Sie zitterte und eine Gänsehaut überzog ihren ganzen Körper. Ihre kalten Füße steckten in den leichten Lederschuhen, die vollgesogen waren und sich unangenehm anfühlten. Sie blickte sich um und überlegte, was sie nun tun sollte, wandte ihren Blick nach rechts und links und konnte ganz leise Stimmen aus den Häusern vernehmen, in den hell erleuchteten Fenstern sah sie ab und an Silhouetten vorbeihuschen von Menschen, die nun wohl im warmen Zimmer an einem Kamin sitzen würden und das schlechte Wetter abwarteten. Sie seufzte leise. Nachdem sie eine Weile unter dem Dach ausgeharrt hatte, hörte man noch in der Ferne Donnergrollen und dann endete der starke Regen so plötzlich, wie er begonnen hatte. Vorsichtig beugte sie sich vor und hielt eine Hand von sich gestreckt…kein einziger Tropfen fiel mehr vom Himmel auf ihre Handfläche und auch das Rauschen des Regens, welches zuvor beinahe alles war, was man hatte hören können, war verstummt. Sie drückte sich von der Wand ab, schüttelte sich kräftig und schlug dann etwas den Mantel aus, was aber keinerlei Wirkung zeigte. Er war nun schwer vom Wasser und tropfte ohne Unterlass bei jeder Bewegung. Resigniert gab sie auf und setzte ihren Weg fort, nicht mehr darauf achtend, ob sie in eine Pfütze trat, da ihre Schuhe ohnehin schon völlig durchnässt waren und bei jedem Schritt ein leises Geräusch von sich gebend, Wasser zur Seite hinaus drückten. Ihre kalten Füße schmerzten, doch sie biss die Zähne zusammen und schlug nun einen Weg nach rechts ein. Als sie ein paar Schritte gegangen war, hörte sie vor sich Stiefel auf dem Asphalt. Sie blickte nach vorn und ging dann schnell einen Schritt zur Seite, um dem Mann, der ihr entgegen kam, Platz zu machen. Als dieser auf gleicher Höhe mit Ravena war, hielt er inne und blieb stehen. Sie senkte den Blick und schaute beschämt vor sich auf den Boden. „Guten Abend Fräulein.“…hörte sie eine freundliche Stimme und hob ihren Blick wieder an. Um nicht unhöflich zu wirken, erwiderte sie den Gruß mit leiser Stimme, welche etwas zittrig klang, da sie aufgrund der Kälte am ganzen Körper zitterte: „ G…Guten…A..Abend dder Herr.“ Der Fremde, der vor ihr stehen geblieben war, lächelte sie freundlich an und sie blinzelte etwas nervös, auf ihrer Unterlippe kauend. Er war von eher schlanker Statur, recht fein gekleidet und sein Gesicht wurde von rötlichem Haar umrahmt, sein Kinn zierte ein gepflegter Spitzbart. Da er ihr gegenüber freundlich war, obwohl man sehen konnte, wie mitgenommen sie war, erwiderte sie sein Lächeln sacht und nickte ihm zu…
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Obwohl es Nacht war, herrschte dennoch reges Treiben in der Stadt und sie sah neben den patroullierenden Wachen auch Menschen vorbeihetzen, so sehr in ihre Geschäfte vertieft, dass sie die junge Frau mit den dunkelroten Haaren und der wohl etwas ärmlich wirkenden Kleidung nicht bemerkten, die nur wenige Schritte neben dem Tor, mit dem Rücken an die Mauer gelehnt etwas abseits stand. Vielleicht mochte es aber auch daran liegen, dass sich Ravena ein wenig ausserhalb der Lichtkegel befand, die von den vielen Fackeln an den Wänden der Mauer auf das feucht glänzende Kopfsteinpflaster der Wege geworfen wurden. Bei näherem Betrachten des Platzes nahm sie ausser der schön anzusehenden und auch duftenden Blumenbeete einige Podeste wahr, auf denen Käfige standen und noch andere Gerätschaften, die wohl zur Züchtigung uneinsichtiger und unangenehmer Zeitgenossen dienen sollten. Sie senkte den Blick kurz, schüttelte kaum merklich den Kopf und griff mit der linken Hand an den Schulterriemen ihres Rucksacks, straffte dann die Schultern und stieß sich von der Mauer ab, um durch die unbekannten Straßen zu schlendern. Kaum hatte sie sich aus dem Schutz der hohen Mauer begeben, spürte sie den leichten Regen auf ihrem Haar, der gerade eingesetzt hatte und blieb noch einmal stehen. Sie ließ den Schulterriemen los, hob beide Hände an ihren Kopf und strich sich ihre Haare nach hinten, drehte diese dann um ihre rechte Hand, um eine Art Knoten bilden zu können, damit sie nicht so nass in ihr Gesicht fallen konnten. So recht gelang ihr das nicht und es lösten sich kleine Strähnen, die zwar nun schon recht nass, aber dennoch weich um ihr Gesicht herum fielen und ihr so etwas von dem strengen Aussehen nahmen. Da die feuchte Luft recht kühl war, schlang sie ihren mittlerweile auch recht nassen Mantel eng um sich und zog etwas die Schultern hoch, damit zumindest ihr Nacken und die darunter liegende Kleidung hoffentlich nicht auch noch vom Regen durchnässt würden. Kurz überlegte sie, welchen Weg in die Stadt sie nun einschlagen sollte und entschied sich, den zu wählen, den die meißten Städter wohl auch zu gehen pflegten...vorbei an den Beeten, geradeaus ins Innere der Stadt, Richtung Häuser und größerer Gebäude und vielleicht würde der Weg auch zu einer Taverne führen, wo sie ihre Sachen unbemerkt trocknen könnte, sich aufwärmen und etwas ausruhen...
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Langsam trat sie durch den Torbogen, schaute noch einmal zurück und durchquerte dann die dicke Mauer gänzlich. Ihre leisen Schritte, die sie durch die leichten Lederschuhe verursachte, hallten auf dem Kopfsteinpflaster nach und sie versuchte, noch etwas vorsichtiger aufzutreten. Auf der anderen Seite der Mauer blieb sie erneut stehen und atmete ein weiteres Mal tief ein...sie hatte es geschafft. Sie war angekommen in der Stadt, von der sie schon so viel gehört hatte, von der die Menschen, die sie auf ihrer Wanderung getroffen hatte, erzählten, dass dort ganz sicher das Glück auf sie warten würde, wo sie eine neue Heimat und am Ende auch Ruhe und Geborgenheit finden könnte...in der Stadt des Glanzes. Sie ließ ihren Blick über den großen Platz schweifen, sah, wie Wachen hin und her marschierten, bemerkte die sorgsam angelegten Blumenbeete, die den Platz hinter dem Tor einladend schmückten und nahm Gerüche wahr, die sie bisher nicht kannte... Ihre smaragdgrünen Augen leuchteten vor lauter Freude und auch, wenn sie glücklich hätte sein sollen, jetzt, da sie den weiten Weg hinter sich gebracht hatte, konnte man bei genauerem Hinsehen bemerken, dass diese leicht verdunkelt waren und auch ihr staunender Gesichtsausdruck ein wenig bedrückt wirkte. Da stand sie nun...eine rothaarige junge Frau, mit verschmutzter und etwas am Saum ausgefranster Kleidung, die sicher schon sehr viele Monde und Abenteuer erlebt zu haben schien, einen alten, ausgebeulten Rucksack geschultert und einen etwas verloren Eindruck machend. So, wie es immer schon ihre Art gewesen war wenn sie nervös oder unsicher war, kaute sie auf ihrer Unterlippe und zwirbelte gedankenverloren ihre langen roten Haare, die die Farbe einer Sonne beim Untergang hatten.
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- Die Reise ist zu Ende – Als der Tag sich dem Ende neigte und die Dunkelheit sich wie ein schwarzes Tuch über das Land legte, sämtliche Laute des Tagesgeschehens verstummten und nur noch die leisen Geräusche der Nacht zu vernehmen waren, drückte sie sich von dem schon recht verrotteten Baumstamm hoch und schaute Richtung Stadttor, welches nur noch einige Fußlängen vor ihr emporragte. Jetzt, da es dunkel war, wurden einige Fackeln entzündet und Nachtfalter begannen ihr gefährliches Spiel mit den Flammen, angezogen von dem leicht flackernden Licht, sich nicht bewusst, dass sie sich ihre zarten Flügel wie Pergament verbrennen konnten. Tief atmete sie ein und aus, drehte ihren verspannten Rücken hin und her und massierte sich den Nacken. Dann griff sie nach ihrem recht mitgenommen zu sein scheinenden Rucksack, hob diesen mit einer schnellen Bewegung empor und schulterte ihn über ihre linke Schulter. Obwohl er sichtlich leer war, schlug das alte, verwitterte und vergriffene Leder Beulen, die davon zeugten, dass er wohl einmal recht gut gefüllt gewesen sein musste. Einen Moment verharrte sie noch, setzte dann unsicher einen Fuß vor den anderen und näherte sich der hohen Stadtmauer mit ihrem wie ein großes Maul wirkenden Tor…
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Oh Super!!! Erstmal vielen lieben Dank für Eure Antworten! Beim Installieren hatte ich ganz liebe Hilfe, daran kann es also nicht liegen. Said, ich schicke Dir per PN mal die Daten aus der Mail, die ich mit meinen Zugangsdaten bekommen hatte, denn beworben und angenommen wurde ich. Ach das wäre schön, wenn das klappen könnte Hoffnungsvolle Grüße, Ava/Ravena
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Ein freundliches Hallo in die Runde, ich hoffe, meine Frage ist im richtigen Unterforum gelandet... Vor ca 14 Monaten habe ich mich bei Euch angemeldet und war voller Vorfreude, endlich, nach vielen Jahren Abstinenz, endlich wieder UO spielen zu können. Leider blieb es bei dem Vorhaben, denn noch vor dem 1. Einloggen machten sich technische Schwierigkeiten bemerkbar, die ein Spielen unmöglich machten Also wurde mein Vorhaben ersteinmal auf Eis gelegt. Nun haben sich meine Lebensumstände endlich soweit verändert, dass ich tatsächlich wieder starten kann. Also habe ich meine alten Daten rausgesucht und habe versucht, einzuloggen, aber leider klappt es nicht. Kann es sein, dass mein Account mittlerweile gelöscht ist? Und könnte man diesen nicht wieder reaktivieren? Ich würde so gern endlich zu Euch gehören. Ich hoffe sehr, Ihr könnt mir helfen und wir können uns bald IG sehen. Mit hoffnungsvollen Grüße, Avalea/Ravena
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