Navarion Aschenfeld: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Juli 2024, 01:01 Uhr
Charakteristika
Offensichtliches
Mit einer Größe von 185cm liegt Navarion ein klein wenig über dem Durchschnitt. Er trägt sein rotbraunes Haar am liebsten kurz, und für gewöhnlich keinen Bart.
Ein Blick in seine Augen offenbart ihre dunkelbraune Farbe, die er von seiner Mutter geerbt hat, und zudem deuten sie, bei genauem Betrachten - verglichen mit dem Rest seiner Züge - am ehesten auf seine gegenwärtige Gemütslage hin, was er jedoch recht gut zu verbergen weiß.
Sein Gang ist von gerader Haltung und gemäßigtem Schritt. In der Regel tritt er jedem Fremden freundlich und unvoreingenommen gegenüber.
Der Mittzwanziger trägt zudem beständig ein mildes aufgeschlossenes Lächeln auf seinen Lippen.
Eigenheiten
Wenngleich er kein Mensch ist, der sich ausgedehnten Diskussionen über verschiedenste Themen entzieht, gibt es auch Momente in denen er die Ruhe und Abgeschiedenheit vorzieht.
Der Jünger Avias ist von recht einfacher Natur, was seine Ansprüche angeht. Er braucht nicht viel zum Leben, und auch Luxus kann er wenig abgewinnen, sieht ihn vielmehr oft als unnötig an, doch gönnt er ihn demjenigen der ihn sich erlauben kann. Dennoch, vertritt er die Ansicht das Teilen mit Bedürftigen stets eine gute Sache ist.
Ist er nicht gerade mit seinen täglichen Aufgaben des Klosteralltags beschäftigt, oder zum Gebet in der Kirche, so verbringt er auch gerne einige Zeit in der Bibliothek in dem es zahlreiche interessante Bücher gibt, die von den jüngeren und auch längst vergangenen Geschichten der Reiche dieser Welt erzählen. Neugier war schon immer eines seiner Laster, fördert jedoch auch immer wieder interessante Erkenntnisse zutage.
Gelegentlich besucht er die Heilerhäuser des Landes. Sei es um ein paar Güter aus dem Klostergarten zu überbringen, oder aber den Hinterbliebenen eines kürzlich Verstorbenen Trost zu spenden, und ihm den Segen Avias mit auf seine letzte Reise zu geben.
Navarion hat eine allgemeine Vorliebe für Tees jedweder Art. Auch wenn er hier seine Favoriten hat, so ist er nie abgeneigt auch einmal eine bislang unbekannte Sorte zu probieren.
Mit alkoholischen Getränken hingegen weiß er nicht wirklich etwas anzufangen, wobei es - je nach Situation oder gegenwärtiger Stimmungslage - auch mal ein Glas Wein sein kann.
Abneigungen
Er besitzt eine gewisse Abneigung gegen Neid und Missgunst. Vom Lügen hält er ebenso wenig, wenngleich er durchaus verstehen kann weswegen der ein oder andere in gewissen Situationen zur Notlüge greift, hält er sie dennoch für falsch.
Letztlich wird einen die Wahrheit ohnehin früher oder später einholen und zur Rechenschaft ziehen.
Leitsatz
Worte aus seinem ersten Gespräch mit ihrer Eminenz Arane Sonnenglanz, die er sich zu seinem Leitsatz auserkoren hat:
Ein Priester ist ein Mensch von Integrität, Treue und Mitgefühl.
Er ist demütig und Weise.
Er muss mutig, rein und losgelöst von Beifall sein.
Er ist selbstlos und freu von jeglichem weltlichen Ehrgeiz.
- - Ihre Eminenz Arane Sonnenglanz
Ansichten und Zitate
...folgen...
...eine Ansammlung an verschiedensten Auszügen aus persönlichen Texten und Tagebucheinträgen Navarion Aschenfelds...
"Es ist schon eine Weile her, seit ich zuletzt einen Eintrag in meinem Tagebuch verfasst habe", denke ich bei mir während mein Blick über die letzten Zeilen des kleinen Buches schweift. Ich schnaufe leise, meine Augenlider senken sich, ehe ich meinen Mut zusammen nahm, und das Tagebuch zuklappte um es den Flammen zu übergeben. Gierig labte sich das Feuer im Kamin an den Seiten die sich nacheinander der alles versengenden Hitze hingaben.
"Möge das Licht die Dunkelheit vertreiben, und das reinigende Feuer den Schmerz und das Leid aus meiner Seele brennen, und mich mit seiner wohligen Wärme umfangen.", kam es mir leise über die Lippen ehe ich mich aus der Hocke wieder aufrichtete und mich erneut an den kleinen Tisch setzte, auf dem bereits ein bislang ungenutztes kleines Büchlein sowie ein Federkiel und Tintenfässchen bereitgelegt war.
Ein Neuanfang...
Die Zeit verging beinahe wie im Fluge, und doch sind die Vergangenen Ereignisse in meinen Gedanken noch so präsent als wären es gestern gewesen. Nur der Schmerz meiner Trauer hat über die Zeit abgenommen. Ich danke dir Avia, dafür dass du mir ein Anker in meiner dunkelsten Zeit gewesen bist, meinem erkalteten Herzen wieder Wärme und Hoffnung schenktest, die ich längst aufgegeben und für immer verloren geglaubt hatte.
Ich sehe die Bilder noch immer vor meinem inneren Auge...
Jelina...mein angetrautes Weib, mit deinem kupferfarbenem Haar, welches du immer zu einem lose geflochtenem Zopf gebunden trugst. Dein Lächeln war umwerfend und zog mich vom ersten Augenblick, als ich dich das erste Mal sah in deinen Bann. Deine Herzensgüte und liebevolle Art...ich werde diese Erinnerungen an dich, für immer tief in meinem Herzen tragen.
Amarisa mein kleiner Sonnenschein. Mit deiner ganzen Erscheinung, deiner fröhlichen Art hast du deine Mutter und mich immerzu angesteckt. Deine Neugier hattes du ganz klar von ihr, und deinen Dickschädel zweifelsohne von mir. Du hast unser Leben bereichert, und warst immer unser Ein und Alles. Das wird sich auch jetzt nicht ändern.
Ihr beide werdet auf ewig die wichtigsten Menschen in meinem Leben bleiben. Wie lange es auch dauern mag, ich freue mich auf den Tag an dem wir uns an der Seite Avias wiedersehen werden. Bis dahin werde ich stark sein...
Der Tag an dem ich euch verloren habe, war der dunkelste in meinem Leben. Ich dachte ich falle in ein endlos tiefes schwarzes Loch. Jedwedes Licht und jedwede Freude erloschen, dass nur noch Dunkelheit und Trauer blieb. Keine Nacht konnte ich mehr schlafen, wurde von den Alpträumen geplagt diesen einen Augenblick wieder und wieder zu durchleben. Krampfhaft hielt ich mich wach, versuchte immer wieder dem Drang der Müdigkeit zu widerstehen. Nicht weil es im wachen Zustand erträglicher gewesen wäre, doch diese Träume rissen mir mit jedem Mal erneut das Herz aus der Brust, und ich spürte mit jedem Mal einen kleinen Teil von mir selbst sterben. Im Dorf mied man mich zunehmend, und ich konnte es ihnen wohl auch kaum verübeln bei dem Anblick den ich bot. Tief dunkle Augenränder, das Gesicht eingefallen, der Körper zunehmend schwächer werdend. Ich hatte das Gefühl mich selbst zunehmend aus dieser Welt schwinden zu sehen...Mit der letzten mir verbliebenen Kraft, schleppte ich mich eines Tages in die kleine Kapelle des Dorfes. Eigentlich mit der Absicht meinen letzten Atemzug im Schoße Avias zu tun. Ich stützte mich an den Bänken und hangelte mich an ihnen entlang nach vorn, meinen trüben Blick nach vorn auf den kleinen steinernen Sockel gerichtet, auf dem die Statue Avias stand. Erhaben und zugleich auf eine Art mitfühlend blickte sie von ihrer erhöhten Position herab. Ganz gleich wo man Platz nahm, hatte man immer das Gefühl sie würde einen direkt ansehen. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, war zu schwach mich dem Bann ihres Blickes zu entziehen, und doch - auf eine mir unerklärliche Art - wollte ich es auch gar nicht. Kraftlos sank ich auf der vordersten Bank zusammen, die Schultern hingen schlaff herab, doch der Blick ruhte weiterhin auf ihr. Ich hatte das Gefühl, als Blicke sie mir durch meine Augen direkt in mein Herz, und erkannte meinen Schmerz. In diesem Moment kippte mein Körper zur Seite.
Dunkelheit umfing mich...
Ein dröhnendes Geräusch erfüllte meinen Kopf, und ich presste mir die Hände auf die Ohren, doch ohne Erfolg. Es wurde immer lauter, bis ich auf die Knie ging. Dieses durchdringende Dröhnen nahm zunehmend einen vertrauten Klang an. Ein Beben...Stein...Geröll das aufeinander prallte...
"NEIN! Nicht schon wieder! Bei Avias Licht, bitte lass mich diesen Augenblick nicht erneut durchleben! Ich ertrage es kein weiteres Mal mehr!"
Das Geräusch ebbte langsam ab, und der Druck auf meinem Kopf ließ nach.
Vögel? Grillen?
Der dunkle Schleier verschwand vor meinen Augen, und ich blickte in sonniges Tageslicht. Ich hob die Hand und verdeckte meine Augen, die leicht zu brennen begannen.
Eine Kinderstimme? Lachen...Gesang...eine zweite Stimme?
Ich drehte den Kopf leicht, und versuchte trotz des grellen Sonnenlichts etwas zu erkennen. Es dauerte einen Moment, doch dann sah ich sie...Jelina...Amarisa.
Eine Welle aus Wärme breitete sich in meiner Brust aus und erfüllte nach und nach meinen ganzen Körper. Ich lief auf sie zu, ich rief ihre Namen, doch sie reagieren nicht. Hatten sie mich nicht gehört? Als ich schließlich vor ihnen stand, sank ich mit Tränen in den Augen auf die Knie. Ich war überwältigt vor Glück ... dann glitten meine Arme durch sie hindurch. Sie saßen da, direkt vor mir...lachten und sagen zusammen, nahmen mich jedoch nicht wahr. Dann mit einem Mal begannen ihre Gestalten zu wabern...ihr mir so vertrauter Anblick wich zwei von reinem Licht erfüllte Silhouetten, die sich langsam entfernten und gen Himmel aufstiegen. Kurz bevor sie sich meinem Blick entzogen hallten Stimmen in meinem Kopf wieder... "Trauere nicht um uns, denn wir sind immer bei dir...und wir werden an Ihrer Seite auf dich warten...".
Mir wurde wieder schwarz vor Augen...
Dann spürte ich wie ein Ruck durch meinen Körper ging, und mit einem Mal auch das erkaltete Herz in meiner Brust wieder schlagen, in dem sich eine sanfte Wärme ausbreitete.
Der zuvor reglose Körper erwachte aus seiner Ohnmacht. Der Oberkörper richtete sich mit einem tiefen ruckartigen Atemzug auf, der seine Lungen bis ins letzte Eck mit Luft füllte. Schweißperlen standen auf der Stirn, und wenngleich die Gestalt mehr Tod als Lebendig wirkt, so strahlt doch zumindest sein Blick neu gewonnenen Lebenswillen aus.
Erschöpft, doch am Leben krallte sich meine ausgemergelte Hand an der Bank fest, hielt mich aufrecht sitzend. Mein Blick richtete sich wieder zu der Statue Avias, die mich immer noch unbeirrt ansah. Ich legte die Hand auf meine Brust, spürte mein Herz darin pochen. Langsam, und doch stetig.
Ich blieb noch eine Zeit, um das geschehene zu verarbeiten, und etwas Kraft zu sammeln ehe ich mich aufraffen und die Kapelle wieer verlassen konnte.
Es schien als wäre meine Zeit noch nicht gekommen, auch wenn mir das Ende sehr willkommen war. Ich spürte eine neue Wärme in mir, eine Art...Aufbruchstimmung die mich antrieb weiter zu machen, nicht nachzulassen. Fortan besuchte ich die Kapelle jeden Tag...und auch meine Alpträume gehörten der Vergangenheit an.
Wenn ich von meinen Liebsten träumte, dann waren es lediglich die schönen Erinnerungen an sie, die ich tief in meinem Herzen trage.
Avia hatte mir eine zweite Chance gegeben. Sie hat mir gezeigt, dass NICHTS es wert ist, sein Leben einfach fortzuwerfen, so groß der Schmerz auch sein mag. Sie ist da, fängt dich auf, schenkt dir ihr Licht und zeigt dir einen Weg...wo du zuvor nur Finsternis sahst.
Diesem bin ich gewillt zu folgen...dankbar und demütig...unter Avias leitender Hand.
Die Reise führte mich mit dem Schiff von Bärenau in die Stadt des Glanzes, von wo aus ich mit dem Pferdekarren weiter zog bis vor die Tore des Klosters zum inneren Frieden...meinem Ziel.
Die Feder wird schließlich zurück neben das Tintenfässchen gelegt, und nachdem er die geschriebenen Zeilen noch einmal in aller Ruhe durchgegangen war, beugte er sich etwas über den Tisch und blies vorsichtig die Kerze aus, ehe er sich mit einem irgendwie befreit wirkenden Lächeln auf den Lippen zur Ruhe legte.