Die Ahnen
In dem Volk der Verborgenen genießen ältere Menschen großen Respekt. Die eigenen Eltern, Schwiegereltern, die Großeltern, Tanten und Onkel. Die Familie hat, genau wie der eigene Stamm, in dieser rauen Umgebung einen hohen Stellenwert und man hält dementsprechend zusammen. Dieser Zusammenhalt und dieser Respekt setzt sich sogar über den Tod hinaus weiter fort. So verehren die Verborgenen nicht nur die Elemente, sondern auch die Ahnen, also ihre eigenen Vorfahren. Die Ahnen ebneten den Weg, den man nun geht, gaben einem das Leben, Nahrung, Kleidung, Wissen, Kenntnisse und Liebe. Sie ließen die Jungen an ihren Erfahrungen teilhaben und sorgten so dafür, dass man das hat, was man nun besitzt und was einen ausmacht. Häufig ehrt man die Ahnen mittels eines Opfers in Form von Gegenständen, die man beispielsweise verbrennt.
Geisterbeschwörer und Schamanen sind es wiederum, die als Mittler zwischen den Ahnen und ihren nun lebenden Nachfahren fungieren. Auch wird um Beistand und den Segen der Ahnen gebeten, doch jedem ist klar, dass man als erwachsener Mensch auch aus eigener Kraft etwas schaffen muss, damit die Ahnen stolz auf ihre Nachfahren blicken können.
Für entsprechende Rituale sucht man meist besondere Plätze, wie die Höhle der vielen Gesichter auf, wo man den Ahnen nahe zu sein scheint. Sesshafte Verborgene richten sich auch bisweilen einen kleinen Ahnenschrein ein, wo sie im Alltag ihrer Ahnen gedenken können.
Die Ahnen indes weilen in der Ahnenwelt, wo sie nach ihrem Tod eingingen. Ob jedoch jeder in die Ahnenwelt einziehen kann, wird bisweilen diskutiert. Die einen sagen ja, andere sind der Meinung, dass es wichtig ist, ein Leben im Sinne der Ahnen zu führen, was bedeutet, dass man die Traditionen der Verborgenen, "Asshak" genannt, befolgt.
Diese Traditionen wären fast in Vergessenheit geraten und auch heute sind sie nicht jedem bekannt, doch ist es die Aufgabe der Geisterbeschwörer und Schamanen, sie wieder zu vermitteln. Wichtigstes Element der Traditionen ist die Wahrung der eigenen Würde und die der anderen, doch gibt es noch viele Regeln mehr, die von den einen streng, von den anderen eher lasch befolgt werden.
Die Ahnen sind es auch, die im Falle einer Eheschließung von einem Schamanen befragt werden, denn die Frau nimmt im Falle einer Heirat die Ahnen des Mannes als ihre an. So kann es durchaus möglich sein, dass eine Eheschließung aufgrund eines Vetos der Ahnen nicht möglich ist. Scheidungen sind allerdings problemlos möglich - die Frau erhält das Haus bzw. das Zelt und alles, was sich darin befindet, der Mann alles, was sich draußen befindet, wie z. B. die Tiere.
Die Traditionen der Ahnen, wie auch der Respekt, der ihnen entgegengebracht wird, ist ein Teil der Säbeltänzerausbildung, die auf diese Weise ein tieferes Verständnis für die Verbundenheit zu ihrem Volk erlangen - eine Grundvoraussetzung für einen Beschützer der Verborgenen.