Diebe
Und während der Wind sich über die Lande legte, kehrte eine seltsame Stille unter dem Volk des Kaisers ein. ‚Er stahl das Gold der Fürsten, er stahl magische Artefakte tief verborgen in den Katakomben der Gläubigen, er stahl des Kaisers Tochter Herz und dessen Edelsteine ... und er stahl von den Göttern’, flüsterte eine alte Frau ihrem Begleiter zu. Ein Ende so früh am Morgen, als der Mann am Podest seinem Henker in die Augen sah – er wirkte nicht alt, doch hager und ausgemergelt. Man konnte Lucien, das ‚graue Auge’ genannt, ansehen, was er im Kerker erlebt hatte.
Die Stille hielt an, es war seltsam bei all den Schaulustigen so viel an Stille zu sehen, und als die Axt des Henkers blitzend in der Morgensonne in die Luft gehoben, hörte man den Klang eines Horns – es war jener Tag, da die Untoten in die Stadt einfielen und die Rufe der Wachhabenden schallten durch diese Stille, während Lucien auf seinen Tod zu warten schien. Das Schicksal spielt ein seltsames Lied, denn die Panik war ausgebrochen und während Lucien gefesselt auf seinem Podest lag, drang die Schar der Untoten bis in die Stadt vor.
Schwarze Magier wirkten ihre Magie und der Himmel spuckte Feuer, als Lucien gefesselt in Richtung der Angreifer humpelte. Das Klirren der Waffen, das Blut auf den Strassen – Lucien ohne Fesseln, es war ein leichtes für ihn sich zu befreien.
Ein Streich reichte aus, sein Blut tränkte den Boden auf den er fiel – es war vorbei für den Dieb aller Diebe, den Mann, der die Geschichte verändert hatte und von dem man heute noch spricht. Das graue Auge ging zu Boden, berichteten die Augenzeugen der ersten Schlacht gegen die Finsternis.
Erst die Paladine beendeten den Kampf – in Reih und Glied, mit Feuer der Priester durchschnitten sie die Reihen der Untoten und schlugen sie zurück. Und niemals wieder sah man das graue Auge – Lucien. Auch nicht seinen leblosen Körper, den man zuvor noch gesehen haben will ...
[Auszug aus dem Buch: ‚Das graue Auge’]
Werdegang
Diebe haben ein schwieriges Leben in den großen Städten der Völker – der Kaiser setzt all seine Macht ein, um jeden Dieb zu erwischen und sorgt dafür, dass die Garde die Augen in der Stadt offen hält; unter den Nordländern findet man sie selten, da die Sicht auf materielle Dinge eine komplett andere ist und unter den Südländern sorgen drakonische Strafen und die Tatsache, dass sie eine so enge Gemeinschaft bilden, dass sie selten zu sein scheinen.
Wie ein Mythos geht durch die Bevölkerung, dass ein Geheimbund von Dieben durch die Länder zieht – selbst die Garde weiß zumeist selbst nicht, ob sie daran glauben soll oder nicht. Die Mythen gehen durch die Länder, eine Legende, die nie zu sterben scheint. Selbst Menschen, die eigentlich Besitz hatten, sollen diesen gegeben haben, aus Glaube daran, als Bettler an diesen Geheimbund zu geraten – man glaubt, dieser Geheimbund würde nur unter Bettlern ihre Anhänger sucht.
So liegt hinter jedem Dieb der Weg als Bettler, denn so sind die Regeln. Konkurrenz unter den Dieben gibt es kaum, einzelne andere Dieben hätten es schwer, gegen Garde und diesen Geheimbund ein Bein auf die Erde zu bekommen. Somit bleibt der Dieb eine Seltenheit, möchte man denken, doch ob dem wirklich so ist, bleibt schleierhaft.
Der Geheimbund des grauen Auges
Wie genau dieser Geheimbund zustande kam, weiß kaum mehr noch jemand. Gelangt man jedoch in ihn, werden Legenden zum Leben erwachen. Der Glaube daran, dass derjenige der dem Geheimbund auch den Namen gibt, am Leben ist und irgendwo die Fäden zieht, findet man bei jedem Mitglied.
Dieser Bund scheint auch einiges an Einfluss im Laufe der Zeit genommen zu haben. Dieser Einfluss erstreckt sich so weit, dass alle bekannten Register mit Kopfgeldern ‚erledigt’ werden können, so sich ein Dieb an den Richtigen seiner Kameraden wendet und dementsprechende Vergütung bieten kann. Eigentlich sollte man es sich als schwierig vorstellen, unter Betrügern und Dieben so etwas wie Zusammenhalt finden zu können, doch sind die Angebote des Geheimbunds einfach zu gut. Vom Hehler über das angesprochene Kopfgeld, bis zu spezieller Ausrüstung findet man alles, was man zum Überleben brauchen wird. Der Bund legt seinen Mitgliedern kaum Pflichten auf, es ist im Gegenteil so, dass ein jeder Dieb für sich allein arbeitet – es gibt für jedes Mitglied nur wenige Regeln:
- kein unnötiges töten von Menschen
- keinen Diebstahl von Bettlern, Bauern oder anderen Mitgliedern
- Verschwiegenheit
Ein jeder darf jederzeit wieder austreten, so er denkt alleine besser durch zu kommen – solange er den Bund geheim halten wird. Im allgemeinen jedoch wird der Bund den
Lebensunterhalt eines Diebes, durch sein weit gespanntes Netzwerk, leichter zu bestreiten machen und deshalb wird man jeden Dieb über kurz oder lang als Mitglied dort finden.
Eine Hierarchie innerhalb dieses Netzwerks sucht man vergeblich und doch gibt es Mitglieder, die Neuzugänge ausbilden und Erfahrung an sie weitergeben.
Innerhalb dieses Netzwerks sitzen dann besondere Kontakte zu den mächtigen Fraktionen der Welt – Adelshäuser, die Aufträge weitergeben, welche nur ein Dieb erfüllen kann, oder Gelehrte, die aus Gier nach wertvollen magischen Artefakten vor nichts zurückschrecken, gibt es genug auf der Welt. Auch wenn diese Aufträge eher selten scheinen, findet ein Dieb, je besser sein Ruf, immer mehr solch goldsegenreiche Arbeit im Laufe seines Lebens.
Denken und Auftreten
Diebe gibt es viele und er wäre dumm, würde man an seinem Aussehen erkenne, was er ist. Oft ist er jedoch jemand, der gut redet, sehr fingerfertig Schlösser öffnet und
Taschen anderer durchsucht. Er ist oft ein Meister der Menschenkenntnis und eine gewisse Verwegenheit mag ihm immer anhängen.
Ansonsten gilt grundsätzlich eine Art von Profitdenken – das Wichtigste ist das Gold, welches Überleben sichert. Somit gibt er sich sehr eigennützig im Grundsatz, manchmal stecken jedoch auch sehr ideelle Dinge hinter seinem Leben, wie Ablehnung der Obrigkeit.
Wenn ein Dieb vor einem steht, wird man unter keinen Umständen vermuten, dass er einer ist – er ist ein Meister darin, sich unter das Volk zu mischen und in allen Schichten zu verkehren, wie ihm beliebt.
Technik
Siehe Skills und Fähigkeiten der Diebe im Wiki.
[OOC: Niemand beginnt als Dieb – schon geschichtlich sind von uns nur Bettler vorgesehen, auf die man ‚aufmerksam’ wird. Dazu ist eine Bewerbungsgeschichte nötig, denn im allgemeinen ist ein Dieb sehr schwierig zu spielen.
Allerdings kann es sehr reizvoll sein, denn der Mythos hinter dem Geheimbund des grauen Auges wird im Spiel vorangetrieben und man wird auch innerhalb des Shardgeschehens eine gewisse Rolle spielen, so man Aufträge verrichtet. Nebenher winken nette Gegenstände, die das Diebesdasein um einiges erleichtern werden.
Auftragsmäßig sieht es so aus, dass der Geheimbund irgendwann IG auf euch aufmerksam wird, nachdem ihr ne Weile Bettler gespielt habt – das kann dann durchaus interessant werden, was man tun muss und geht von Einbruch bis Taschendiebstahl im RP. Vor allem Einbruch ist interessant, denn solche wird man Mitglied des Diebesbundes viele verüben und die müssen dann gut geplant und organisiert werden. Aber es besteht auch durchaus die Möglichkeit ohne diese Gilde als Dieb durch die Welt zu streifen und weiter zu kommen, jedoch braucht man ab einem gewissen Punkt irgendwen, der einem dann weiterhilft bezüglich Aufstieg – und so einer wird schwierig außerhalb des Bundes zu finden sein natürlich.]
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