Magier
Nur im Kaiserreich spielbar.
Leise schlagen die Wellen an die Klippe der Küste – diese Kulisse hörte man immer, so man hier ist. Neben dem Wind und dem Rascheln von Buchseiten, wenn einer der Studierenden eine neue Seite aufschlägt.
Ich bin alt und die Wogen der Zeiten zerren an mir, wie das Wasser an der Küste ewig zerrt. Mein Körper wird vergehen, doch bin ich glücklich, denn ich weiß, mein Geist wird auf ewig hier weiterleben: In dieser Akademie, deren Erfinder und Erbauer ich bin – die nur dem Kaiser bekannt und sonst niemandem, außer ihren Studierenden. Wenige gibt es nur von uns, die diesen Pfad wählten und doch liegt so viel Wissen in diesen Mauern versteckt.
So sei es an dir, Terentius, diese Akademie geheim zu halten, meinen Geist und meinen Willen zu bewahren, die Gesetze der Magie zu ehren und das Wissen zu sammeln. Du wirst der neue Acromagus sein, denn ich sah mein Ende und es ist gekommen.
Möge das Schicksal gnädig mit dir und allen hier sein.
Natos Galeen
[aus dem Abschiedsbrief des ersten Erzmagiers der geheimen Akademie]
Geschichte
Magier waren seit jeher bewundernswert, aber zuweilen auch angsteinflössend. Aus Sicht des 'einfachen' Volks war es schwierig zu wissen, was hinter Magie wirklich steckt.
Die Kriege mit den Untoten hatten das noch verschlimmert, denn es war jene Zeit, als sich das Lager der Magier spaltete und zum Einen das Kaiserreich an der Seite der Priesterschaft und der Paladine verteidigte, zum anderen jedoch auf Seite der Dämonen den Krieg ausfochten. Niemand wusste genau, was den Krieg ausgelöst hatte, aber Gerüchte aus Kreisen des Adels verbreiteten sich wie Lauffeuer: es soll eine nicht unmaßgebliche Beteiligung von Magiern in den höchsten Rängen gegeben haben.
Die Priesterschaft selbst zog ihre Konsequenz und verkündete öffentlich, dass Magie ausserhalb des Dienstes an der Göttin als etwas unberechenbar Gefährliches einzustufen sei. Der Kaiser, selbst nicht der Magie mächtig, musste sich auf den Rat von Paladinen und Priester stützen – er sprach eine zeitweilige Verbannung der magischen Lehren aus dem Reich aus.
Es war jene Zeit, als Natos Galeen auf den Plan trat und etwas unternehmen musste. Als Adeliger und einziger, der wirklich Mittel hatte, ordnete er für alle Betroffenen Schüler und Lehrer des Arkanen ein Exil an. So war die geheime Akademie geboren – von den Familien derer, in denen die alte Kraft des magischen Gewebes floß, wurde eine unwirtliche Insel bebaut. Man erforschte die Kunst der magischen Bauart und beschwor eine Armee an Stein- und Metallgolems, die schwerste Lasten in die Berge tragen konnten. Es entstand das Plateau des Weitblicks auf der Insel der Träume, geformt von roher Magie, Säcken voller Gold und stillen Päkten. Im geheimen, geduldet von Kaiser und den höchsten Kreisen der Priesterschaft, wurde die Lehre über Magie wieder aufgenommen und bis heute gelehrt.
In den knapp 300 Jahren seit Bestehen der Akademie verschwand die Ächtung langsam, aber stetig und zum jetztigen Zeitpunkt existiert diese Ächtung hauptsächlich noch in den Köpfen der Menschen und vor allem noch in der Kaiserstadt, in der das Wirken von Magie ebenso untersagt ist, wie offen ein Schwert in der Hand zu halten. Magier in heutiger Zeit werden von der Leitung der Akademie dennoch angehalten, sparsam und vorsichtig mit Magie in der Öffentlichkeit des Kaiserreichs umzugehen.
Magier – Autreten, Leben, Lehre
Die heutigen Magier haben mit den damaligen nicht mehr viel gemein. Sie sind zum Schatten dessen geworden, was einst war – das Exil wurde teuer erkauft und Lehrer der damaligen Zeit waren mit Bau, Verteidigung der neuen Heimat und dem Verdienen von Gold derart eingenommen, dass vieles an Wissen verloren ging. Natos selbst war ein Meister der Golemmagie, doch gerade hier ging alles verloren. Heutige Golems sind schwach und es gibt nur wenige Forscher, die dies Wissen wieder herstellen wollen würden. Dennoch ist ein Magier vor allem ein Gelehrter.
Im Vergleich zu allen andren Magiebegabten in der Welt, stünde ihm jede Richtung des Wirkens offen – sofern er genügend Zeit darin investieren würde. An der Akademie wird jedoch nicht nur Magie gelehrt, sondern Mathematik, Schrift, Philosophie und Geschichte der Länder. Eine Schätzung des letzten Erzmagisters rüttelte die einst so mächtige Magierschaft auf, als bekannt wurde, dass der durchschnittliche Akademiemagier gerade mal 3 Zaubersprüche beherrscht.
Magier treten heute im Kaiserreich vor allem als Gelehrte auf – gern gesehen sind sie als Brückenbauer, Berater und Schreiber. Allerdings würde kein Magier jemals Magie in der Kaiserstadt wirken, die Garde hat Anweisung von oben auf derartige Vorkommnisse mit einer Meldung an die Priesterschaft zu reagieren, welche dann Untersuchungen einleitet. Die Hetzjagd des Klerus nach Dämonenbeschwörern und Nekromanten schließt den normalen Magier nicht aus, was daran liegt, dass es tatsächlich schwer zu sagen ist, was ein Magier mit seiner Magie anfängt.
Einst war Natos Galeen ein Jugendfreund des damaligen Hohepriesters der Göttin, allein dieser Umstand ließ einen Vertrag schließen, der das Exil der geheimen Akademie schützte: Keine Nekromantie, keine Dämonen an der Akademie und dadurch Duldung des Kaiserreichs.
Noch heute hält sich die Priesterschaft an die Vereinbarung, aber ist sich gleichsam im Klaren, dass man nicht blind jedem Menschen vertrauen sollte - man kann davon ausgehen, dass die Kirche genau beobachtet, was auf der Insel der Träume vor sich geht.
So mag ein Magier zwar auf Weisung der Akademie zumeist seine Kunst bedeckt halten, aber dennoch ein wenig Arrogant sein oder sich auserwählt fühlen, dass er überhaupt Zugriff auf Magie hat.
Magie
Wie erwähnt stünden den Akademikern alle Tore bekannter Magie offen. Das wurde zu einem Teil auch genutzt einst – es gab eine schier unendliche Anzahl an Sprüchen, Praktiken und Ritualen, die zum magischen Repertoire gehörten. Ein Großteil ging jedoch verloren, die Zahl der Arkanen nahm zu sehr ab, zu wenige vermittelten ihr Wissen – obwohl es noch viele Bücher in den geheimen Bibliotheken geben mag. Eine große Anzahl magischer Artefakte deren Bedeutung großteils unbekannt ist, soll tief unter dem Plateau des Weitblicks lagern. Wenige waren wirklich in der Lage alte Geheimnisse zu entschlüsseln, so dass vieles noch fern der Erforschung liegt.
Zweige der Magie, die zum heutigen Zeitpunkt noch aktiv gelehrt werden:
- arkane Lehre
Als arkaner Gelehrter dürfen sich Akademiker erst dann bezeichnen, nachdem sie härteste Prüfungen abgelegt haben. Bei diesem Zweig ging es nie darum, neue Zauber zu lernen, sich mit Gegenständen zu beschäftigen oder etwas zu verändern. Eher ging es immer um ein grundlegendes Verständnis der Magie, des Gewebes und des Zaubervorgangs. Arkane Gelehrte zaubern schneller, verstehen es ihre Zauber zu verstärken, benötigen zuweilen keine Reagenzien und brechen Magie anderer, als ob es selbstverständlich wäre. - Golemkunde
Golemkunde beschäftigt sich mit der Kunst unbelebten Gegenständen Leben einzuhauchen und Diener daraus zu formen – vor allem geht es dabei um Erde, Stein und Metall. Diese alte Kunst hat viel ihrer einstigen Wichtigkeit verloren, da viel Wissen verloren ging, dennoch sind manche Magier noch in der Lage mächtige Diener zu erschaffen – auch wenn diesen nachgesagt wird, keinerlei Intelligenz mehr zu haben. - Wandlung
Die Kunst der Wandlung beschäftigt sich mit der Veränderung von Formen. Ein Wandler versteht es, durch Studium von Genealogie und Physiologie sich selbst oder andere zu verwandeln. Vom einfachen Heilzauber bis zur großen Formwandlung in andere Wesenheiten, ist einem wahren Wandler kaum eine Grenze gesetzt. Die Kunst selbst ist äußerst schwer zu erlernen und nur jene mit genug an Wissen im Bereich der arkanen Lehre, verstehen sie wirklich zu meistern. - Verzauberung
Die Kunst gegenständliches zu verändern schränkte sich nie auf Golemkunde ein. Schon immer verstand man sich darin, Schmuck, Waffen oder Rüstung zu verändern, ihnen Eigenschaften zu verleihen und den Nutzen zu erhöhen. Allerdings ist die Disziplin Magie dauerhaft zu binden etwas, das gegen manche Gesetze des Gewebes verstößt und es ist weitgehend unbekannt, welche Effekte über lange Zeiträume eine Verzauberung beeinflussen. Auf der Insel der Träume wurde letztlich festgestellt, dass sich diese Kunst hauptsächlich auf kristalline Elemente stützen muss, die Hauptgegenstand dieser Forschung wurden. - Kampfmagie
Die Kunst der Kampfmagie ist eine sehr alte Kunst. Sie umfasst den Umgang mit Magie als Schutz und zu Angriffszwecken. Mit Besiedlung der Insel der Träume wurde diese Art der Magie wichtiger als zuvor, allerdings gibt es nur wenig ausgebildete Krieger unter den Magiern, die auch wirklich etwas leisten könnten. Mit der Ächtung durch die Kirche des Kaiserreichs wurde vor allem auch in diesem Magiezweig vieles beschnitten und verboten, was die Ausbildung nicht einfacher machte. Dennoch gibt es ein weites Repertoire an Sprüchen, die für den Kampf eingesetzt werden können und auch 'erlaubt' sind, so Schüler sich für diese Richtung interessieren.
Allerdings ist zu sagen, dass sich jeder Novize irgendwann auf einen Bereich hauptsächlich spezialisieren wird, denn alle Aspekte abzudecken ist fast unmöglich.
Denken
Für manche ist es eine Sucht. Man lernt etwas, das nicht viele können – man spricht in Fachwörtern, die Aussenstehende kaum nachvollziehen können. Geistige Fähigkeiten, Intelligenz und Wissen dominieren das Magiersein zunehmends. Viele scheitern, ein äußerst geringer Prozentsatz von Magiebegabten an der Akademie lernt jemals mehr als 5 Sprüche. Diejenigen allerdings, die diese Hürde übertreten können, verschreiben sich voll und ganz dem Lernen, dem Lehren, der Suche nach Wissen und dem persönlichen Vorankommen.
Zwar mag es Ambitionen der Akademie geben, Einfluss im Kaiserreich zu gewinnen, sich mit anderen Völkern zu verständigen, vielleicht gar deren Magie zu studieren, aber es wird schnell gewahr, dass es kaum Zeit hierfür gibt, so man wahrhaft Magie erlernen möchte.
Manche Magier leben weiterhin im Kaiserreich, ihre Hauptaufgabe wird darin gesehen, Lesen und Schreiben und Mathematik an das Volk weiter zu geben. Dahinter steckt ein Auftrag der Akademie: Ausschau halten nach Magiebegabten im Kaiserreich und diese anzuwerben. Grundsätzlich versagt die Akademie hierbei jedoch auf voller Linie: Viele Talente werden nie erkannt und erkennen selbst ihr Talent nie – Lesen und Schreiben lernt nur die reichere Schicht des Kaiserreichs, somit stammen die meisten Rekrutierungen aus dem Adel oder aus reichen Händlerfamilien. Die ärmere Schicht wird kaum mehr aufgenommen, denn durch diese Vorgehensweise hat sich über die Jahrhunderte hinweg eine Vorstellung von einer magischen Elite entwickelt, der eben nur angesehene Bürger angehören sollten.
Der Rest der Welt
Nach entstehen der Akademie auf der Insel der Träume war es nicht abzusehen, was als nächstes passieren würde. Durch den Pakt mit den Priestern konnte man eine Eroberung durch das Kaiserreich ausschließen, doch war man sich nicht im Klaren, ob die Nordländer einst die Segel setzen würden und Überfälle planten. In ihrer Not errichteten 2 Magier einen Schutz, der noch heute anhält: Kertax und Neraya banden ihre eigene Kraft selbst an die Insel. Die Akademie verlor dadurch zwei ihrer bedeutendsten Magier, doch wirkt ihre Kraft noch immer. Kein Schiff kann jemals die Küste der Akademie ansteuern, eine geheimnisvolle Kraft schiebt jegliches Schiff vom Land weg. Etwas vor der Küste errichtete man eine kleine Anlegestelle, die einzige Möglichkeit um von dort an Land zu gelangen.
Man sagt jedoch, dass versteckte Tore existierten, die direkt zur Insel führten und man sagt ebenfalls, dass diese Tore in allen Städten der Völker zu finden seien. Wie und wo ist jedoch weniger bekannt, dennoch sollen viele Magiebegabte anderer Völker die Akademie durchaus kennen und manche sie von Zeit zu Zeit gar besuchen ...
Technik
Siehe Skills, Zauber und Fähigkeiten der Magier im Wiki.
[OOC: Um einen Magier zu spielen ist eine Bewerbung notwendig, in der dargelegt wird, wie der Charakter zur Magie fand. Der Magier in dieser Welt unterscheidet sich sehr stark von andren Shards, da er im Kaiserreich eher verdeckt agiert – es kann unangenehme Folgen haben, wenn man in der Öffentlichkeit seine Magie zur Schau stellt und man entdeckt wird. Priester machen gern Prüfungen auf Hexerei, Dämonen und Nekromantie ... fast eine Art Inquisition.
Das Magier-RP ist geprägt von Magietheorien und das Wissen dieser Theorien bestimmt den Aufstieg dann später, die man als Prüfung ablegen muss – es ist eine bestimmte Art von RP also erforderlich, die nicht jedem liegt. Grob gesagt wird man lernen alles, was man in der Engine kann, im RP sinnvoll zu erklären und das erfordert wirklich etwas Arbeit, um weiter zu kommen. Es wird aber nichts unmögliches verlangt werden, keine Sorge.
Allerdings muss man auch dazu sagen, dass es durchaus eine mächtige Klasse ist, die durch ihre Tätigkeiten zwar einen schwierigen Start haben kann, aber vor allem ältere Chars erlangen schnell viel Einfluss.]
Sonderklasse (schriftl. Bewerbungen bitte an Sir Said)